Innsbruck

Innsbrucker Schwarzfahrer fuhr ohne Schein mit Auto zum Gericht

Die Frontradar-Anlage bei Sieglanger wurde dem Schwarzfahrer zum Verhängnis. Jetzt wird’s für den Innsbrucker doppelt teuer.
© thomas boehm

Ein notorischer Schwarzfahrer wurde nach einer Verhandlung in Innsbruck erneut am Steuer seines Autos erwischt.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck – Frechheit siegt: Das dachte sich offenbar ein Innsbrucker ohne Führerschein, als er mit dem Auto zu seiner Gerichtsverhandlung fuhr. Eine Verhandlung, in der es bereits um eine frühere Fahrt ohne Schein ging. Nach dem Gerichtstermin wurde der Mann allerdings erneut beim Schwarzfahren erwischt.

Doch der Reihe nach: Der kuriose Fall begann vor einigen Wochen mit einer Überschreitung des „Lufthunderters“ auf der Inntal-Autobahn bei Sieglanger. Die dort montierte Frontradar-Anlage fotografierte das Auto des Temposünders. Wenig später erhielt der Besitzer des Wagens Post vom Strafamt der Landespolizeidirektion. Die Beamten wollten wissen, wer den Wagen bei der etwas zu rasanten Fahrt gesteuert hat. Seine Ehefrau war’s, meldete der Innsbrucker der Behörde. Eine Auskunft, die die Beamten nicht so recht glauben wollten. Das lag einerseits am von vorn aufgenommenen Beweisfoto des Radargeräts: „Darauf ist auch die Person am Steuer zu sehen“, erzählt Strafamtsleiter Anton Hörhager: „Und diese Person schaut nicht wie eine Frau aus.“ Außerdem ergaben die Ermittlungen, dass der Innsbrucker zwar ein Auto, aber bereits seit längerer Zeit keinen Führerschein besitzt. Damit lag der Verdacht nahe, dass der Fahrzeughalter auch der Lenker war. Die Causa wurde ein Fall fürs Landesverwaltungsgericht.

Bei der Verhandlung vor zehn Tagen befand auch der Richter, dass die Person am Radarfoto nicht wie die Ehefrau ausschaut. Sondern eher wie der Ehemann – „der Haaransatz war der gleiche, außerdem ist am Foto ein Stecktuch zu sehen, wie es der Autobesitzer auch bei der Verhandlung trug“, so Hörhager, der ebenfalls im Gerichtssaal saß. Schließlich räumte der Innsbrucker ein, sein Auto selbst in die Radarfalle gelenkt zu haben.

Aber es kam für ihn noch schlimmer. Nach der Verhandlung wurde Hörhager auf einem nahen Parkplatz Zeuge, wie der soeben überführte Schwarzfahrer erneut in sein Auto einstieg und davonfuhr. Ein Fall für die Verkehrsinspektion Wilten: Die Beamten konnten den Mann wenig später stoppen. Jetzt erhält er zwei Strafbescheide wegen Fahrens ohne Führerschein. Das wird ihn mehrere tausend Euro kosten.

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