Britische Neonazis zu Haftstrafen verurteilt

Ein britisches Gericht hat vier Neonazis wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu Haftstrafen zwischen eineinhalb und fünfeinhalb Jahren verurteilt. Eine der Verurteilten hatte an einem „Miss Hitler“-Schönheitswettbewerb der Gruppe Nationale Aktion (NA) teilgenommen, wie aus dem Urteil des Gerichts in Birmingham vom Dienstag hervorgeht.

Wegen seiner führenden Rolle in der Gruppe auch nach deren Verbot wurde der 25-jährige Mark J. zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Seine 23-jährige Freundin Alice C. muss drei Jahre in Haft. Sie soll keine Führungsrolle in der Gruppe gehabt haben, jedoch eine „Vertraute“ der Führung gewesen sein. Sie hatte außerdem als „Miss Buchenwald“, benannt nach dem NS-Konzentrationslager bei Weimar, an einem Schönheitswettbewerb der Gruppe teilgenommen.

Zwei 19 und 24 Jahre alte Mitangeklagte wurden wegen aktiver Mitgliedschaft in der Gruppe zu eineinhalb beziehungsweise viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Gruppe war 2016 die erste Neonazi-Gruppe, die nach dem britischen Anti-Terror-Gesetz verboten wurde.

Zuvor war sie mit mehreren Aktionen aufgefallen. Unter anderem hatte die NA öffentlich den Mord an der Parlamentsabgeordneten Jo Cox vor dem Brexit-Referendum 2016 gelobt. Die britische Regierung bezeichnete die Gruppe als eine „rassistische, antisemitische und homophobe Organisation, die Hass schürt und Gewalt verherrlicht.“

Bei einer Hausdurchsuchung bei J. und C. wurden Hakenkreuz-Ohrringe und -Schals, Schlagringe und zahlreiche Messer gefunden.

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