Wiener Innenstadt wird offenbar weitgehend autofrei
Die Wiener Innenstadt dürfte bald weitgehend autofreie Zone werden. Das berichtete die „Kronen Zeitung“ am Sonntag. Demnach stünden Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) kurz vor einer Einigung. Eine Hebein-Sprecherin wollte auf APA-Anfrage das geplante Fahrverbot noch nicht bestätigen. Kommende Woche werde es noch ein Gespräch geben.
Laut Bericht ist für die City generell ein Fahrverbot geplant. Ausnahmen soll es aber für Anrainer, Lieferanten, Blaulichtorganisationen und den öffentlichen Verkehr - also die auch im 1. Bezirk verkehrenden Busse - geben. Die vielbefahrene Ringstraße, die gewissermaßen die Außengrenze der Inneren Stadt darstellt, dürfte von den Beschränkungen nicht betroffen sein, meldete die „Krone“.
Im Hebein-Büro wollte man am Sonntag lediglich bestätigen, dass die Verkehrsstadträtin und der Bezirkschef in der Sache schon länger in Abstimmung seien. „Nächste Woche gibt es ein weiteres Gespräch, in dem noch offene Fragen geklärt werden sollen“, so die Sprecherin. Mögliche Details zu Umsetzung und Zeitplan wollte sie nicht nennen. Sobald es eine Einigung gebe, werde man auch darüber informieren.
Figl hatte schon öfter sein Bestreben geäußert, ein neues Verkehrskonzept in „seinem“ Bezirk umsetzen zu wollen. So kündigte er bereits im Sommer 2018 an, die Möglichkeit von Einfahrtsbeschränkungen prüfen lassen zu wollen. Zwei Jahre später dürfte eine Lösung in Griffweite sein.
Der FPÖ gefiel die am Sonntag öffentlich bekannt gewordene Idee gar nicht. Sie befürchtet negative Folgen für die Unternehmer. „Nach dem Corona-bedingten Ausfall von Touristen versetzen ÖVP und Grüne vielen Wirtschaftstreibenden in der Innenstadt endgültig den Todesstoß, wenn sie mit dem Autoverbot jetzt auch die Wiener aus der Stadt sperren wollen“, warnte der designierte Wiener FPÖ-Parteichef Dominik Nepp per Aussendung. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) müsse den „schwarz-grünen Wahnsinn sofort stoppen“.