Sport im Corona-Zeitalter: Ein Virus und viele Nebenwirkungen
Viele Profi-Events. Viel Fernsehen. Kaum Fans. (Noch) kein organisierter Nachwuchs- und ...
Nach der Beinahe-Auflösung der Alps Hockey League (AHL) und der Tragödie um Goalie Florian Janny wollen die Eishockey-Cracks der Adler Kitzbühel durchstarten.
Von Benjamin Kiechl
Kitzbühel – Die Adler-Familie trudelte am Freitagabend mit einem Lächeln im Saal Hahnenkamm des Rathauses ein. Zur Generalversammlung des EC Kitzbühel waren fast alle pünktlich gekommen, nur nicht Edelfan Rudi Sailer. „Skilegende Hias Leitner wird dir alles erzählen“, sagte Volker Zeh augenzwinkernd, als Sailer genau in die Neuwahl des Vorstands platzte.
Zeh wurde als Präsident des EC Kitzbühel einstimmig im Amt bestätigt und holte David Morgenbesser (Servus TV) und Jörg Kickenweitz (Stadtwerke Kitzbühel) neu ins Team. Johann Spieglmayr erhielt die Auszeichnung zum Ehrenpräsidenten. Die Wahl wurde durch BM Klaus Winkler abgehalten, der das Engagement des Präsidenten lobte. „Er galoppiert vorneweg wie ein Rennpferd. Am liebsten wäre ihm, wenn Kitzbühel in der amerikanischen NHL spielt!“
Die vergangenen Monate waren für den Verein eine Herausforderung. Nach dem tragischen Tod von Adler-Goalie Florian Janny am 6. Oktober 2019 und der Coronavirus-Pandemie wurde die Eishockey-Welt aus den Angeln gehoben. Zuletzt machte Präsident Zeh die drohende Zerschlagung der Alps Hockey League mit Teams aus Österreich, Italien und Slowenien zu schaffen. Zell am See, Lustenau und Feldkirch wollten eine österreichische Liga. Kitzbühel war das Zünglein an der Waage. „Nach unzähligen Videokonferenzen mit den Ligaverantwortlichen haben wir es gemeinsam geschafft, die AHL am Leben zu erhalten“, sagte Zeh, der mit einem Liga-Start Anfang Oktober rechnet. Wermutstropfen: Zell und die Vienna Capitals Silver steigen aus.
Michael Widmoser, der sportliche Leiter, sowie Coach Charles Franzen, der seit gestern wieder in Tirol ist, arbeiten intensiv am Kader für die neue Saison. Torhüter Dominik Frank und Topscorer Philip Putnik kommen von den Zeller Eisbären. Verlängert wurden die Verträge mit Christopher Feix, Niclas Maurer, Fritz Schröder, Willi Schröder und Patrick Bolterle. Das Saisonziel bleibt der Play-off-Einzug.
Auch das Einladungsturnier Red Bulls Salute soll heuer wieder in der Gamsstadt stattfinden. Geplant sei ein Termin Ende September.