Innsbruck

Bike-Trails: Anzengruber "optimistisch, dass wir Kompromiss finden“

Vize-BM Hannes Anzengruber (2. v. r.) machte sich bei einem Lokalaugenschein mit Vertretern der Plattform „MTB Innsbruck“ – v. l. Dominik Bösch, Patrick Meraner und Verena Böhm-Hennes – selbst ein Bild.
© MTB Innsbruck

Was die Schaffung legaler Bike-Trails im Süden Innsbrucks betrifft, hofft Vize-BM Hannes Anzengruber bis Jahresende auf eine mögliche Lösung.

Innsbruck, Rum –Beim grundsätzlichen Befund sind sich all­e Seiten einig: Es braucht im Großraum Innsbruck mehr legale Trails für Mountain­biker. Nutzungskonflikte in den Wäldern und auf den Bergen zeigen das seit Jahren, die Corona-­Krise samt vorübergehend gesperrter Grenzen und Bikeparks hat die Lage heuer noch verschärft.

Bei einer Tour mit Vertretern der Plattform „MTB Innsbruck“ machte sich Vize-BM Hannes Anzengruber (ÖVP) kürzlich selbst ein Bild von der Situation rund um den Viller und Lanser Kopf südlich von Innsbruck. Den neuen Pumptrack in Lans habe man dabei ebenso besichtigt wie stark genutzte Wege, „die derzeit ohne Legalität und Rechts­sicherheit befahren werden“, so Anzengruber.

Er äußert durchaus Verständnis für die Anliegen der Mountainbiker: „Diese Downhill-Varianten sind über Jahrzehnte entstanden. Wir müssen schauen, wo wir Bereiche für legale Strecken finden können.“ Die Ist-Analyse – gemeinsam mit dem Amt für Wald und Natur und der Bike-Community – laufe.

Was den „Hotspot“ Paschberg im Süden von Innsbruck angeht, gelte es nun, Gespräche mit den Grundeigentümern zu führen „und zu klären, was ihre Bedenken sind“. Dazu habe er schon einige Termine vereinbart, berichtet Anzengruber. Die Einstellung zum Thema Trails sei teils auch eine Generationenfrage. Er sei „optimistisch, dass es gelingt, Kompromisse zu finden“, und setzt sich ein ambitioniertes Ziel: „Bis Jahres­ende möchte ich eine mögliche Lösung vorlegen.“

Dominik Bösch von MTB Innsbruck freut sich, dass Anzengruber der Community zugehört hat. „Wir hoffen, dass er das Thema proaktiv angeht und mit uns weiter im Dialog an Lösungen arbeitet.“

Auch die Frage eines neue­n Pumptracks in Stadtnähe wurde erörtert – einen angedachten Standort bei der Autobahnbrücke unweit des Baggersees halten jedoch sowohl Anzengruber als auch die Sportler für ungeeignet. Dieser sei „zu weit ab vom Schuss“, so Bösch. Ziel sei es ja, im Sinn­e einer Entzerrung „einen Teil der Leute vom Berg bzw. aus dem Wald zu holen“. Das gelinge umso eher, je stadt­näher und besser erreichbar ein Standort sei. Die Suche geht also weiter;

Die Plattform MTB Innsbruck vertrat die Position der Mountainbiker unlängst übrigens auch bei einer vom Landesforst organisierten Exkursion zum Thema (il-)legale Trails. Vertreter von Alpenverein und Innsbrucker Verschönerungsverein diskutierten ebenfalls mit.

Die Einschätzung, dass es „im Raum Innsbruck noch zu wenig Trailangebote gibt“, teilt auch Lars Lotze, Fachbearbeiter Mountainbike und Singletrail beim Tiroler Landschaftsdienst. Er verweist auf Unterstützungsangebote nach dem Tiroler Mountainbikemodell – mit Förderung für den Bau neuer Strecken, subsidiärer Landesversicherung und Haftungsübernahme. Die Initiative müsse aber von Projektträgern wie Stadt oder TVB ausgehen.

Mit der Förderung von offiziellen Singletrails trage das Land dazu bei, Konflikte zu vermeiden, sagt LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Im Rahmen des Konjunkturpakets habe die Landesregierung die Mittel zur Unterstützung von Berg- und Wanderwegen sowie Mountainbikerouten und Single­trails um eine Million Euro aufgestockt. „Damit können anstehende Projekte zeitnah umgesetzt werden.“ (md)

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