Online-Plattformen

„PowHer Up“: Jugendliche Ideen gegen „Hass im Netz“

Jugendliche präsentierten der Justizministerin Strategien gegen „Hass im Netz“. In einem Podcast werden vor allem junge Frauen informiert.
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Die Regierung werkt gerade an einem Gesetzesentwurf gegen „Hass im Netz“. Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe dazu startete am Montag.

Wien – Die Regierung werkt gerade an einem Gesetzesentwurf gegen „Hass im Netz“. Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe dazu startete am Montag. Ziel ist es, dass Online-Plattformen potenziell rechtswidrige Postings rascher löschen sollen. Und Opfern soll schneller zu ihrem Recht verholfen werden.

Seit Jahresbeginn haben sich Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren bereits in einem Projekt der Caritas Wien mit dem Thema auseinandergesetzt. Nach 14 Workshops und einer abschließenden Projektwoche sind nun Justizministerin Alma Zadić (Grüne) – bei Amtsantritt selbst Zielscheibe von Hasspostern – Vorschläge präsentiert worden, wie man dem Phänomen beikommen könnte.

So wurde unter dem Motto „PowHer Up“ ein Podcast entwickelt, der vor allem Mädchen und jungen Frauen eine Unterstützung bieten soll, wenn sie im Internet gemobbt, beschimpft oder diskriminiert werden. Die Macher wollen Über- und Angriffe dokumentieren und rechtliche Möglichkeiten der Gegenwehr aufzeigen.

Löschpflicht für Online-Plattformen ist "Holzweg"

„Dem Opfer wird oft keine ausreichende Hilfe zugesprochen“, bemängelte eine Gruppe, die sich für eine Stärkung der Rechte von Betroffenen einsetzt. Es sollte die Möglichkeit geben, „den Tätern eine Therapie zu verordnen, dass sie das nicht wiederholen“, hieß es in Richtung der Justizministerin.

Die Internet Service Provider Austria (ISPA) unterstützen zwar das Vorgehen der Regierung gegen „Hass im Netz“, bemängeln jedoch, dass Österreich bei nationalen Alleingängen in Form einer Löschpflicht für Online-Plattformen auf dem Holzweg sei.

Auf europäischer Ebene werde gerade der Digital Service Act ausgearbeitet, der unter anderem regeln solle, wie mit derartigen Inhalten aufseiten der Plattformen umzugehen sei. „Die Entwicklungen auf europäischer Ebene sollten in jedem Fall abgewartet werden, um sich widersprechende nationale Regelungen zu vermeiden“, befand ISPA-Generalsekretär Maximilian Schubert. (APA, TT)