LK-Funktionäre auf Bezirkstour zu Besuch am Bödenlerhof
Die Landwirtschaftskammer betont auf ihrer sommerlichen Bezirkstour die Bedeutung der regionalen Versorgungssicherheit.
Von Christoph Blassnig
Nußdorf-Debant – Nur knapp unterhalb der Faschingalm liegt der Bödenlerhof auf Nußdorf-Debanter Gemeindegebiet auf 1250 Metern Seehöhe. Josefa und Alois Lugger leben mit ihren kleinen Söhnen Adrian und Jakob am Bergbauernhof. Die kleine Landwirtschaft war nach der Hofübernahme 2013/14 nur durch Zuarbeit beider zu erhalten. „Wir haben schon bald auf die Nische Eierproduktion gesetzt“, erklärt Alois Lugger. Vor einem Jahr wurde dann die Marke Hochbergei gegründet. Erst seit acht Wochen besteht in Zusammenarbeit mit dem befreundeten Figerhof in Kals ein eigener Onlineshop „Osttirol kostbar“. Insgesamt 16 Lieferanten aus dem Bezirk Lienz vertreiben ihre rund 100 Erzeugnisse so über das Internet. Der Versand erfolgt österreichweit. Auch für Kühlprodukte wie Butter, Käse, Fleisch und Wurst haben die findigen Bauern eine Versandlösung entwickelt. Erhältlich sind verschiedenste landwirtschaftliche Produkte, auch Brot, Aufstriche, Räuchermischungen, Mehl, Teigwaren, Kräuter und Gewürze werden verschickt.
Die Familie hat Besuch von Funktionären der Landwirtschaftskammer erhalten. Auf ihrer jährlichen Bezirkstour durch Tirol machten Präsident Josef Hechenberger, die Vizepräsidentin Helga Brunschmid, die Bezirksbäuerin Karin Huber und der Osttiroler Kammerobmann Konrad Kreuzer am Bödenlerhof Station. Mit Staunen hörten auch die Kammerfunktionäre, wie schnell sich die Osttiroler Bauern für ihre Direktvermarktung das Internet zunutze gemacht haben. „Die Krise der vergangenen Monate hat uns allen gezeigt, wie wenig wir noch über die Herkunft unserer Lebensmittel wissen und wie abhängig wir geworden sind“, mahnte Hechenberger. Brunschmid will sich weiter für die heimischen Lebensmittelproduzenten einsetzen: „Die Bevölkerung hat die Bedeutung der Versorgungssicherheit aus der eigenen Region wiederentdeckt. Das muss auf unseren Tellern ankommen.“ Konrad Kreuzer lobte die Gastgeber: „Es tut gut zu sehen, dass eine junge Generation mit Freude für den Fortbestand arbeitet.“