Bonus-Regeln sind für Liste Fritz zum Fremdschämen
Strass i. Z. – Die Liste Fritz war es, die am 16. April per Dringlichkeitsantrag eine Bonuszahlung für die von Land und Gemeinden angestellten „Helden des Alltags“ forderte. „Ich dachte dabei an alle, die während des Corona-bedingten Shutdowns an der Front mitarbeiteten – vom Koch im Altenwohnheim über das Pflegepersonal bis zum Busfahrer“, erklärt deren Clubchefin Andrea Haselwanter-Schneider. Was nach der Antragsabänderung durch ÖVP und Grüne dann letztlich zum Regierungsantrag wurde, erbost sie nun.
„Zwar kriegen alle, die eine pflegerische Ausbildung haben und physischen Kontakt zu Patienten mit oder ohne Corona hatten, den Bonus. Aber das Funktionspersonal wie Hausmeister etc. nur, wenn der Rechtsträger nachweist, dass die Person zu Covid-19-Patienten Kontakt hatte“, verdeutlichte sie gestern. Wie in der TT berichtet, hatte Landesrat Bernhard Tilg erklärt, dass der Bonus nur für Mitarbeiter gelte, die aktiv an der Bewältigung der Corona-Pandemie mitarbeiteten. Als „Bauchfleck und Pfuschrichtlinie zum Fremdschämen“ verurteilen Haselwanter-Schneider und LA Markus Sint dies. „Denn es sorgt für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in Spitälern, Heimen und bei den Sprengeln. Und das ist nicht in unserem Sinn“, betont Sint. Er verweist auf das 630 Millionen Euro schwere Corona-Unterstützung- und -Konjunkturpaket.
„Die 7,5 Millionen Euro, die die Bonuszahlungen ausmachen, sind nur 1,2 Prozent davon.“ Es gehe daher rein um den politischen Willen, die Bonus-Richtlinien umgehend nachzubessern. Und genau das fordert die Liste Fritz nun auch als „Signal der Wertschätzung“. Gemeindeverbände können zwar Geld drauflegen, das sei aber das Abschieben von Verantwortung vom Land auf die Gemeinden, kritisiert Haselwanter-Schneider. (ad)