Badeunfälle

Sommer am See: Zwischen Spaß und großer Gefahr

Am Mittwoch ertrank ein Mann im Walchsee. In den vergangenen zehn Jahren gab es in Tirol 31 tödliche Badeunfälle.
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Damit neben dem Spaß beim Schwimmen auch die Sicherheit nicht zu kurz kommt, gibt es ein paar Grundsätze, die man bei jedem Badeausflug beachten sollte.

Innsbruck – Sobald die Temperaturen Sommerniveau erreichen, zieht es die Tiroler wieder vermehrt an die Badeseen, manchmal mit tragischem Ausgang. Erst vergangenen Mittwoch konnte, wie berichtet, ein Mann nur noch tot aus dem Walchsee geborgen werden. Damit neben dem Spaß auch die Sicherheit nicht zu kurz kommt, gibt es ein paar Grundsätze, die man bei jedem Badeausflug beachten sollte, meint Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Zum Beispiel sollte man vor dem Sprung ins Wasser immer zuerst die Tiefe kontrollieren.“ Gerade wenn man langes Schwimmen sonst nicht gewohnt ist, sollten zudem größere Distanzen vermieden werden. „Man muss immer bedenken, dass man die gleiche Strecke auch wieder zurückschwimmen muss“, sagt Robatsch. Ähnlich sieht es auch Gernot Reister, technischer Landesreferent der Tiroler Wasserrettung. „Die Selbst- und Fremdwahrnehmung gehen beim Schwimmen oft auseinander.“ Reister warnt zudem vor allzu hohen Temperaturunterschieden. Hat man eine Zeit lang in der Sonne verbracht, sollte man sich vor dem Bad immer erst abkühlen.

Österreichweit ist die Zahl der tödlichen Badeunfälle leicht rückläufig, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit. In Tirol starben in den vergangenen zehn Jahren 31 Menschen bei solchen Zwischenfällen. 13 der Todesopfer waren über 60. „Gerade ältere Menschen sind gefährdet. Aber auch die Jüngeren mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen trifft es“, sagt Klaus Robatsch. Und natürlich Kinder. Diese sollten nie aus den Augen gelassen werden, denn schon geringe Wassertiefen stellen eine Gefahr dar. Von aufblasbaren Schwimmtieren rät der Experte ab. Auch Gernot Reister weist auf die Gefahren von Wasserspielzeug hin. „Fallen diese ins Wasser, laufen die Kinder oft hinterher, ohne dass die Eltern etwas mitbekommen.“ Gelangt Wasser in den Mund, können Kinder auch nicht um Hilfe rufen. „Der Übergang zwischen Spiel und tödlicher Gefahr ist da oft fließend.“

Kommt es tatsächlich zu einem Badenotfall, heißt es rasch handeln. „Das Um und Auf ist die schnelle Rettungskette“, betont Robatsch. Im Notfall gelte es, sofort die Einsatzkräfte zu alarmieren. Reister betont aber auch den Selbstschutz: „Ich kann nur davor warnen: Jemand, der gerade ertrinkt, hat so viel Kraft, dass er für die Retter eine Gefahr darstellt.“ Besser sei es, auf den Vorfall aufmerksam zu machen und Hilfe zu holen. Ist jemand bereits bewusstlos, muss er so schnell wie möglich aus dem Wasser gezogen werden. Dann zählt jede Sekunde. (aes)

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