Wegen Drogendeals vor Gericht: Freudentränen nach Freispruch
Am Ende der Verhandlung am Landesgericht hatte die Ex-Freundin eines bereits zu 8,5 Jahren Haft verurteilten Dealers Tränen in den Augen.
Am Ende der Verhandlung am Landesgericht hatte die Ex-Freundin eines bereits zu 8,5 Jahren Haft verurteilten Dealers Tränen in den Augen. Tränen der Erleichterung, weil die Wiederholung des Drogenprozesses mit einem Freispruch endete.
Beim ersten Verfahren ging es vor einem Jahr um fünfzehn Kilo Amphetamin und Kokain, die von Holland nach Tirol und Ungarn geschleust worden waren. Der Hauptangeklagte wurde zu 8,5 Jahren Haft verurteilt, seine damalige Lebensgefährtin und ein Kurier erhielten je 3,5 Jahre. Allerdings hat das Oberlandesgericht das Urteil gegen die Ungarin aufgehoben. Und so wurde ihre angebliche Beteiligung an den Drogengeschäften des Ex-Partners am Freitag erneut Thema am Landesgericht. Bei der Prozesswiederholung ging es auch um „Schachteln“, die in den Chat-Protokollen der Angeklagten immer wieder erwähnt wurden. Für die Suchtgiftfahnder ein Codewort für Drogen. Doch zwei Chat-Partner stellten als Zeugen im Gerichtssaal klar, dass mit den „Schachteln“ Potenzmittel gemeint waren. Der Schöffensenat folgte der Argumentation von Strafverteidigerin Eva Kathrein und sprach die Ungarin frei (rechtskräftig).
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Ein 18-jähriger Oberländer musste sich wegen Tierquälerei und schwerer Körperverletzung am Landesgericht verantworten. Der Lehrling gab auch zu, den Hamster seiner Freundin im Käfig mit einem Stöckchen traktiert zu haben. „Möchten Sie, dass das jemand mit Ihnen macht?“, wollte die Richterin wissen. „Nein, natürlich nicht“, zeigte der Oberländer Einsicht. Er räumte auch ein, einen Burschen nach einer Provokation mit einem Faustschlag verletzt zu haben. Das Urteil: 480 Euro Geldstrafe. Davon drei Viertel bedingt, 120 Euro muss der Lehrling zahlen.
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Die Freude über die Beute in der Höhe von 50.000 Euro währte nur kurz. Vor genau einem Jahr – nur einen Tag nach dem erfolgreichen Einbruch in ein Einfamilienhaus im Oberland – wurden die Verdächtigen in Deutschland festgenommen. Bei der Verhandlung am Freitag setzte es je 3,5 Jahre Haft für die zwei Angeklagten. (tom, aes)