Mehr als 16 Millionen Coronavirus-Infektionen weltweit

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 16 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bis Sonntagfrüh wurden weltweit insgesamt 16.050.223 Infektionsfälle registriert, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Mindestens 645.184 Menschen starben demnach an den Folgen einer Infektion.

Mehr als die Hälfte aller Infektionsfälle wurden in den USA sowie in Lateinamerika und der Karibik verzeichnet. Die USA sind mit fast 4,2 Millionen Infektions- und 146.460 Todesfällen weiterhin das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik mit insgesamt rund 4,3 Millionen Infektionen und 182.501 Toten sowie Europa mit fast 3,1 Millionen Infektionen und 207.734 Toten.

Die Ausbreitung des Erregers hat sich zuletzt stark beschleunigt: Mehr als fünf Millionen der neuen Fälle, also fast ein Drittel aller Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie, wurden seit dem 1. Juli verzeichnet. Die offiziellen Daten stellen vermutlich allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionszahlen dar, da in vielen Ländern wenig getestet wird.

Australien meldete am Sonntag so viele Corona-Tote gemeldet wie nie zuvor. Zehn Menschen seien binnen 24 Stunden an den Folgen einer Coronavirus-Infektionen gestorben, gab der Regierungschef des stark betroffenen Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, bekannt. Das ist laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP die höchste Zahl von neu gemeldeten Todesfällen in Australien seit Beginn der Pandemie.

Die Behörden in Victoria meldeten zudem 459 neue Ansteckungsfälle - am Samstag waren noch 357 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Bundesstaat mit der Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt, in Melbourne wurden Ausgangsbeschränkungen und eine Maskenpflicht verhängt. Trotzdem seien die Infektionszahlen immer noch „viel zu hoch“, sagte Andrews.

Australien hatte die Ausbreitung des Coronavirus zunächst erfolgreich eingedämmt. Bereits im April gab die Regierung Entwarnung, im ganzen Land wurden die Corona-Regeln wieder gelockert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Coronavirus-Infektionen in Australien liegt inzwischen bei rund 14.000.

Viele italienische Urlaubsorte melden unterdessen hohe Besucherzahlen, doch die Sorge vor Ansteckungen ist groß. In der süditalienischen Region Kampanien wurden Strafen bis zu 1.000 Euro für Lokal- und Geschäftsinhaber erhoben, die sich nicht an das verpflichtende Tragen des Mundnasenschutzes für Kunden und Mitarbeiter hielten.

Die Gesundheitsbehörden in Rom beobachten die Entwicklung der Neuinfektionen mit Sorge. Befürchtet wird, dass die Ansteckungen am Wochenende, an dem viele Italiener in Urlaubsorte verreisen, zunehmen könnten. Alarm schlug der Präsident Kampaniens, Vincenzo De Luca. „Entweder verhalten sich die Personen verantwortungsbewusst oder wir werden in ein bis zwei Wochen zur Ergreifung drastischer Maßnahmen gezwungen sein“, drohte De Luca laut Medienangaben. Er bemängelte, dass sich viele Urlauber nicht an das Tragen von Atemschutzmasken bei Menschenansammlungen halten.

Inzwischen enttäuscht die im Auftrag der Regierung entwickelte Warn-App Immuni die Erwartungen der Gesundheitsexperten. Die App zur Lokalisierung von Infizierten wurde von lediglich 4,3 Millionen Italienern heruntergeladen, was circa zwölf Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 75 Jahren entspricht. Viele Italiener hielten Bedenken über die Sicherheit in puncto Datenschutz vom Herunterladen der App ab.

In Italien wurden am Samstag 275 Neuinfizierte gemeldet, das liegt deutlich unter dem Ziel der Regierung von „Null Patienten“. Die Zahl der Todesopfer ist dagegen stark gesunken. Am Freitag und Samstag wurden Italien-weit fünf Covid-19- Todesopfer gemeldet. In der Lombardei, dem Zentrum des Coronavirus-Ausbruchs in Italien, gab es in den letzten zwei Tagen keine Todesopfer. 35.102 Menschen sind in Italien seit Ausbruch der Pandemie am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben.

Das Coronavirus breitet sich zunehmend bei Boliviens Ureinwohnern aus. In den indigenen Gemeinden Charagua Iyambae und Yuqui wurden dutzende Infektionsfälle verzeichnet, wie die Nichtregierungsorganisation Cejis am Samstag unter Berufung auf offizielle Angaben aus den Gemeinden mitteilte. In Charagua Iyambae in der Region Santa Cruz und in Yuqui in der Region Cochabamba wurden jeweils 26 Infektionen bestätigt. Um keine weiteren Infektionen einzuschleppen, wurde Charagua Iyambae abgeriegelt. Neuankömmlinge müssen sich einem Test unterziehen. Mehrere Erkrankte aus Yuqui wurden in Krankenhäuser Ivirgarzama und Cochabamba gebracht.

In Bolivien mit seinen elf Millionen Einwohnern wurden inzwischen mehr als 66.000 Coronavirus-Infektionen gezählt. Zudem wurden über 2.400 Covid-19-Todesfälle registriert.

Auf einem großen Bauernhof im niederbayerischen Mamming stehen nach einer Corona-Masseninfektion fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht verlassen. Ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot. Insgesamt 174 Erntehelfer wurden bei der Reihenuntersuchung positiv auf den Corona-Erreger SASARS-CoV-2 getestet, wie das Landratsamt Dingolfing-Landau mitteilte. „Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen“, erklärte Landrat Werner Bumeder. Zuvor hatten sich in dem Betrieb bereits sieben Mitarbeiter infiziert - dies war der Anlass des Reihentests.