„2 Minuten, 2 Millionen“: Haselsteiner investiert in Kompost-Toilette „öKlo"
Auf Strabag-Baustellen und in Gemeinden: Das Start-up „öKlo“ will künftig mobile Toiletten umweltfreundlich revolutionieren.
Wolkersdorf – Am öKlo wird ganz ohne Chemie, dafür mit Sägespänen „gespült“, am Schluss entsteht wertvoller Kompost statt giftigen Klärschlamms. Beindruckt von der Innovationskraft des jungen Unternehmens zeigte sich auch Investor Hans Peter Haselsteiner. „Das Produkt ist zeitgemäß und bietet gute Marktchancen. Mit dem Einsatz von öKlo vermeidet man den Einsatz von äußerst umweltschädlichen Chemikalien, fördert die regionale Wertschöpfung und bietet eine sympathisch zeitgemäße Lösung für kleine und große Geschäfte“, sagt Haselsteiner, der bereits einige Baustellen seines Baukonzerns Strabag mit öKlos „besetzt“ hat. Haselsteiner hat sich in der Puls-4-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ bereits 2017 knapp über ein Viertel der Anteile um 250.000 Euro gesichert, im Februar legte er noch 600.000 Euro drauf.
öKlo-Gründer Niko Bogianzidis erklärt, warum seine hölzernen und mobilen „öKlos“ das Potenzial haben, die Welt der öffentlichen Toiletten gänzlich auf den Kopf zu stellen: „Unser Ziel ist es, Stoffkreisläufe zu schließen und unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden, wie sie z. B. bei chemischen Toiletten unumgänglich sind.“
Der am Ende entstehende Kompost gilt aus hygienischer Sicht als unbedenklich, erklärt Erwin Binner vom Institut für Abfallwirtschaft der BOKU Wien. Durch Laborversuche, in denen die technische Kompostierung simuliert worden sei, wurde die seuchenhygienische Unbedenklichkeit des hergestellten Kompostes nachgewiesen. Die öKlos seien, so Gründer Bogianzidis, auch vom TÜV zertifiziert worden.
Das sei eine zusätzliche Bestätigung, „dass es sich bei unseren Komposttoiletten nicht um die Idee von ein paar weltfremden Ökos, sondern um ein nachhaltiges Modell für die Zukunft handelt.“ Nicht nur die Strabag, auch die Gemeinde Wolkersdorf setzt künftig auf chemiefreie Mobilklos. (ver)