Brandenberg erneuert Skilift: Eröffnung für Mitte November geplant
Für 600.000 Euro wird der Kienleitenlift neu gebaut. Am Dienstag endete die Ära des alten Tellerlifts mit dem Spatensich. Eröffnung der renovierten Anlage ist Mitte November.
Von Jasmine Hrdina
Brandenberg – Alles hat ein Ablaufdatum, selbst ein Schlepplift. Seit 1972 brachte der Kienleitenlift die Brandenberger Kinder bergwärts, wo sie ihre ersten Spuren auf Ski in den Schnee zogen. Am Dienstag endete die Ära des alten Tellerlifts mit dem Spatensich für eine neue 600.000-Euro-Anlage.
385 Meter lang wird diese sein, bis zur Bergstation – das einzige Objekt, das von der alten Bahn erhalten bleiben soll – werden 66 Höhenmeter überwunden. 776 Fahrgäste kann man so pro Stunde befördern. Für Schneesicherheit auf den knapp 920 Metern Seehöhe liegenden Hügeln soll neben Frau Holle auch eine Beschneiungsanlage – gespeist aus dem Trinkwasser der Gemeinde – sorgen. Die neue Talstation ist samt WC-Anlage geplant, auch einen Ausschank soll es geben.
Finanziert wird das 600.000-Euro-Projekt (netto) aus öffentlichen Geldern: 75.000 Euro stellt der Tourismusverband Alpbachtal, 225.000 Euro die Gemeinde, man rechnet mit 300.000 Euro Förderung vom Land Tirol.
Betrieben wird der Lift über das kommunale Tochterunternehmen Schilift Gemeinde Brandenberg KG. BM Hans Johann Neuhauser ist von der Investition überzeugt. Es sei wichtig, dass die Kinder Ski fahren lernen. Für den Brandenberger Nachwuchs und Gäste mit Alpbachtalcard bis 15 Jahre ist die Benützung des neuen Lifts kostenlos. „Die Nachfrage nach Urlaub am Bauernhof und Ferienwohnungen ist heuer groß. So können sie bei uns im Ort bleiben, das fördert die heimische Wirtschaft“, plädiert Neuhauser dafür, den Tourismus nicht außer Acht zu lassen. Und: Allein der hiesige Wintersportverein zähle 450 Mitglieder, der Lift werde außerdem für Trainings und Schülerrennen genutzt.
Dabei greift Brandenberg in letzter Zeit mit Projekten wie der Photovoltaikanlage beim Altenheim, einem Weg- und Glasfaserausbau und den anstehenden Parkplätzen entlang der Ache (die TT berichtete) tief in die Tasche. Und das in einer Gemeinde, die gerade einmal 60.000 Euro an Kommunalsteuern im Jahr einnimmt. BM Neuhauser: „Wir sind eine sparsame Gemeinde, auch unsere Vereine versorgen sich größtenteils selbst.“ In den vergangenen zehn Jahren habe man die Gemeindeverschuldung von 117 auf unter 40 Prozent gedrückt, lobt Neuhauser die Arbeit des gesamten Gemeinderats und dankt für die Zuwendungen vom Land Tirol.