„Zualosen“ soll weiter auf der Tiroler Speisekarte stehen
Über 380 Volksmusikauftritte in Gasthäusern und auf Almen: Die Sommerinitiative des Landes könnte eine Dauereinrichtung werden.
Kaunerberg – „Regen heißt Wachstum. Das brauchen wir jetzt überall, Wachstum in der Wirtschaft und auch in der Kultur.“ So eröffnete LH Günther Platter am Montag das Mediengespräch auf der Falkauns-Alm (1963 m) bei Kaunerberg.
Die Sommerinitiative „Tirol zualosen“ habe bisher alle Erwartungen übertroffen. „In sechseinhalb Wochen gab es 383 Auftritte von Volksmusik-Ensembles im ganzen Land“, resümierte der Landeshauptmann, „in Gasthäusern und Gastgärten ebenso wie auf unseren Almen. Die Leute sind sehr dankbar für diese Initiative.“
Die Überlegung, im Schatten der Corona-Pandemie musikalische, kulinarische und damit auch touristische Impulse zu setzen, brachte Platter so auf den Punkt: „Wir haben gesagt, wir wollen in kleinen Gruppen musizieren. Die Corona-Regeln müssen eingehalten werden. Schützenfeste oder Umzüge von Trachtengruppen gibt es ja heuer nicht.“
Landesrat Johannes Tratter servierte ein Aristoteles-Zitat: „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten.“ Es habe ihm Freude bereitet, die Initiative mit Partnern wie Wirtschaftskammer, Lebensraum Tirol Holding und Tiroler Volksmusikverein in kurzer Zeit startklar zu machen. Das Land habe dazu einen Förderbeitrag von 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Das Projekt, das noch bis Ende Oktober läuft, war bisher so erfolgreich, dass wir noch etwas Geld benötigen“, sagte Tratter und rannte damit offene Türen bei Platter ein. Zudem solle „Tirol zualosen“ zur sommerlichen Dauereinrichtung werden, plädierte der Landesrat. „Wenn man das nicht unterstützen würde, wäre man ein Depp“, so die rustikale Anwort des Regierungschefs. Er sei ohnedies überrascht, dass man mit relativ wenig Geld derart viel bewegen und erreichen könne. Komplimente für die musikalische Umrahmung machte er dem Oberländer Ensemble Die Tiroler Musikanten, das Kostproben aus seinem Repertoire gab.
Für den großen organisatorischen Einsatz der Geburtshelfer und damit zum Erfolg der Initiative könne er nur gratulieren, sagte Josef Margreiter, Chef der Lebensraum Tirol Holding: „Das Gesamterlebnis ist bestens gelungen.“ Auch Margreiter machte kein Geheimnis daraus, dass er Volkslieder gerne mag. „In die Berg bin i gern, da g’freit sich mei G’miat“, zitierte er. Die Marketing-Offensive sei ebenfalls erfolgreich gelaufen, speziell in den Social Media, so Margreiter.
Von den Wirten und Musikanten habe er nur positive Rückmeldungen bekommen, hob der Obmann des Tiroler Volksmusikvereins, Peter Margreiter, hervor. „Was sucht der Gast in Tirol? – Vor allem Natur, Kulinarik und qualitativ hochwertige Volksmusik. Man kann auch ,authentisch‘ dazu sagen.“ Genau dieser Mix werde zwischen Arlberg und Osttirol auf vielfältige Weise geboten. Infos für Veranstalter und Interessierte gibt es unter tiroler-volksmusikverein.at (hwe)