Auch im Winter könnte es in Innsbruck offene Gastgärten geben
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi denkt laut über eine Änderung der Gastgartenrichtlinie nach – unter bestimmten Voraussetzungen.
Innsbruck –So nah und doch so fern. Irgendwie ist die Sommersaison in der Gastronomie erst angelaufen, da graut so manchem schon vor Herbst und Winter. Der Städtetourimus tut sich schwer. Das merkt man in Innsbruck. Und viele Gäste, egal woher sie kommen, sitzen lieber draußen – auch wegen der Corona-Situation. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi kann sich vor diesem Hintergrund ein Offenhalten der Gastgärten auf im Winter „vorstellen“. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Gastgartenrichtlinie. Hinter der sperrigen Bezeichnung versteckt sich das Regelwerk, das den Betrieb von Gastgärten in der Landeshauptstadt regelt. Von 1. Februar bis 30. November. Oder auch kürzer. So die zeitliche Einordnung. Für die Nutzung der öffentlichen Fläche ist eine Miete zu bezahlen, abhängig von Lage und der Öffnungsdauer. 2020 wurde die Miete, Corona- bedingt, erlassen. Innsbrucks Bürgermeister kann sich jetzt aber vorstellen, auch im Dezember und Jänner eine Öffnung zu erlauben, und will diesbezüglich mit den Koalitionspartnern und der Wirtschaftskammer in Kontakt treten.
Noch Detailfragen zu klären
Willi: „Auslöser für meine Überlegungen war die Anregung eines Gastronomen in Innsbruck.“ Der Caféhausbesitzer habe festgestellt, dass sein Gastgarten in Covid-Zeiten viel stärker benutzt wird. Auf der anderen Seite sitzen seine Gäste aber weniger im Lokal. „Daher seine Anregung, ob man nicht in dieser Saison ausnahmsweise dort, wo es Sinn macht, die Gastgärten auch den Winter über offen halten könnte. Dadurch erhofft sich der Caféhausbesitzer auch dann halbwegs gute Einnahmen, wenn er es schafft, ein winterliches Gastgartenflair zu schaffen.“
Womit die Detailfragen losgehen. Der Bürgermeister möchte ein Nebeneinander von Christkindlmärkten und Gastgarten etwa vermeiden. Zudem stellt sich die Frage der Schneeräumung, etwa dort, wo Gastgärten auf Podesten stehen. Und: Laut Richtlinie sind Heizungsanlagen verboten. „Das müsste geändert werden. Ich könnte mir vorstellen, dass man elektrisch betriebene Heizungen zulässt“, sagt Willi. Jene mit fossilen Brennstoffen erteilt der Stadtchef dagegen eine Absage.
Er wolle den Gastronomen „gut über den Winter helfen“, sagt Willi. Dafür braucht es eine rasche Entscheidung. Also eher nah als fern. (mw)