Behörden appellieren an Platter: BHs am Limit, mehr Personal wird gefordert
Personalnot, Aufgabenflut wegen der Corona-Vorgangsweise – Dienstag treffen sich die Bezirkshauptleute mit Landeshauptmann Günther Platter.
Von Peter Nindler
Innsbruck – Mit der außerordentlichen Bezirkshauptleutekonferenz am 25. August ist es nicht getan: Dabei wird die BH Kitzbühel in Anwesenheit von Raumordnungsreferent LR Hannes Tratter (ÖVP) den von ihr ausgearbeiteten Leidfaden zur Kontrolle von Freizeitwohnsitzen allen Behördenleitern präsentieren. Doch am Dienstag gibt es noch einen weiteren Termin. Schließlich hat sich zuletzt – vorsichtig ausgedrückt – in vielen der neun Bezirksbehörden ein massives Gesprächsbedürfnis aufgestaut. Die Bewältigung der Corona-Krise rückt deshalb am kommenden Dienstag ebenfalls in den Vordergrund. Und damit eine Aussprache mit Personalreferent und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sowie Landesamtsdirektor Herbert Forster.
Anfang August hatten Bezirkhauptleute dem Landeshauptmann ihr Leid geklagt. Die Arbeitsbelastung von behördlichem Tagesgeschäft und zusätzlichem Corona-Management sei so nicht mehr zu bewältigen. Daraufhin lud Platter alle Bezirkshauptleute zu einer Aussprache ein.
Der Termin sei schon seit Wochen vereinbart gewesen, und natürlich werde auch die Situation rund um die Corona-Pandemie angesprochen, heißt es dazu im Landhaus. Dass es massive Kritik gebe, davon wisse man hingegen nichts, schließlich stehe das Land ja im regelmäßigen Austausch mit den Bezirkshauptmannschaften. Trotzdem: Nächste Woche dürfte so einiges zur Sprache kommen, denn in den BHs rumort es.
Der Arbeitsaufwand in den Bezirken hat wegen der Corona-Krise massiv zugenommen, hinter vorgehaltener Hand wird auch von Abstimmungs- und Koordinationsmängeln zwischen Land und den Behörden in den Bezirken gesprochen. Nicht immer verlaufe alles reibungslos. Vor allem die Vorgangsweise nach positiven Corona-Fällen mit den Absonderungen und dem Contact-Trancing stellt die Behörden vor immer größere Herausforderungen.
Was die Bezirkshauptmannschaften derzeit ebenfalls zu spüren bekommen: Offenbar dauert die Auswertung von Corona-Tests viel zu lange. Wie am Dienstag berichtet, haben etwa die Spieler einer Tiroler Amateurfußballmannschaft nicht weniger als fünf Tage lang auf ein Ergebnis gewartet. Mit den Urlaubsheimkehrern hat sich die Lage noch verschärft. Täglich werden rund 1600 Personen im Land getestet.
Zentrales Thema beim Treffen mit dem Landeshauptmann wird deshalb die angespannte Personalsituation sein: Die Bezirkshauptmannschaften sind personell am Limit und hoffen deshalb auf mehr Personal.
Detail am Rande: Hinter den Kulissen wird bereits heftig darüber spekuliert, wer in Imst Bezirkshauptmann Raimund Waldner nachfolgen wird. Möglicherweise wechselt ein hochrangiger Landesbeamter von Innsbruck nach Imst. Das könnte wiederum ein Personalkarussell im Landhaus in Gang setzen.