Unterführung in Strass lässt Wogen hochgehen
Strasser Bürger sorgen sich um ihre Kinder. Eine Unterführung könnte bald abgerissen werden. Ob ein Schutzweg kommt, ist unklar.
Von Eva-Maria Fankhauser
Strass i. Z. – Viele Strasser Gemeindebürger im Ortsteil Astholz können nur noch den Kopf schütteln. Sie verstehen es nicht. Die Unterführung, die für viele die fußläufige Verbindung in den Ortskern ist, muss saniert werden. Doch anstatt sie behindertengerecht umzurüsten, steht nun der Abriss im Raum. „Die Unterführung ist vor allem für die Schul- und Kindergartenkinder sehr wichtig“, sagt ein Anrainer. Auch für andere Anwohner in Astholz ist klar: „Die Unterführung ist ein enormer Schutz für unsere Kinder auf dem Weg ins Dorf.“ Denn so können die Kleinen unter der Landesstraße durchgehen, die von Strass ins Zillertal hineinführt. „Vor allem, wenn der Brettfalltunnel zu ist oder es dort staut, ist hier die Ausweichroute für den ganzen Reiseverkehr“, sagt eine Zillertalerin.
Die Astholzer haben zur Gemeinderatssitzung im Juli eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Unterführung eingebracht. „Da gingen im Gemeinderat die Wogen ziemlich hoch“, sagt Vizebürgermeisterin Julia Valtingojer. Sie könne die Anliegen der Astholzer verstehen. „Fakt ist: Die Unterführung muss saniert und behindertengerecht ausgebaut werden. Sie ist auch für jemanden mit Rollator oder Kinderwagen zu steil“, erklärt Valtingojer.
Die Alternative wäre der Abbruch. Laut Gemeinderatsprotokoll wäre dies die günstigere Variante. Werner Huber, Leiter des Baubezirksamtes Innsbruck, erklärte den Mandataren in der Sitzung, dass tirolweit bereits mehrere Unterführungen abgerissen wurden, da diese kaum genützt wurden. Eine Übergangshilfe ohne Zebrastreifen sei laut Erfahrungswerten sicherer als mit Zebrastreifen, da somit Lenker und Fußgänger mehr schauen müssten.
Die Meinungen der Gemeinderäte gingen auseinander und trotz Anraten von Huber, keinen Zebrastreifen zu machen, pochten einige Mandatare auf einen Schutzweg über die Landesstraße.
Die Astholzer sorgen sich um ihre Kinder und glauben, dass eine Unterführung sicherer wäre als ein Zebrastreifen oder eine Übergangshilfe. „Und leisten kann sich die Gemeinde die Sanierung allemal. Die Unterführung beim Café Zillertal wurde ja auch saniert“, meint ein Strasser.
Am 1. September gibt es einen Info-Abend, wo die verschiedenen Varianten den Bürgern vorgestellt werden. BM Karl Eberharter reagierte verärgert auf die TT-Anfrage zur Unterführung und wollte keine Stellungnahme abgeben.