Heiß auf Eis: Extremsportler Josef Köberl will in Melk neuen Weltrekord aufzustellen
Um einen neuen Weltrekord aufzustellen, lässt sich der Extremsportler Josef Köberl heute in Melk zweieinhalb Stunden „einfrieren“.
Von Manuel Lutz
Tux, Melk – Mit zwei Tonnen Eis könnte man einige Cocktailbars gut versorgen. Oder den Eigenbedarf von Josef Köberl für gut zweieinhalb Stunden decken. Der Extremsportler lässt die Eiswürfel zwar auch in ein Glas füllen – jedoch steht er selbst darin. Vor einem Jahr hatte der gebürtige Grundlseer am Vorplatz des Wiener Hauptbahnhofs so den Weltrekord „Longest Duration Full Body Contact with Ice“ gebrochen.
Dabei harrte der Steirer zwei Stunden, acht Minuten und 47 Sekunden in einer eigens gebauten Kabine aus. Heute möchte der 43-Jährige seinen eigenen Rekord in Melk übertreffen. „Im vergangenen Jahr bin ich nur aus der Kabine raus, da ich den Weltrekord bereits eingestellt habe. Dabei hätte ich es noch viel länger aushalten können“, erklärt Köberl die Beweggründe.
Zur Sicherheit wird auch heute eine Ärztin seinen Gesundheitszustand überwachen. Probleme hatte er im vergangenen Jahr jedoch keine: „Als das Eis eingefüllt wurde, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Es war beklemmend. Es hat jedoch alles super funktioniert, am Ende hatte ich auch eine Körpertemperatur von 35,2 Grad.“
Dies ist auf jahrelanges Training zurückzuführen. Als er vor Jahren den Ärmelkanal durchschwommen hat, entdeckte er die Begeisterung für kaltes Wasser. Seither ist er als „Eisschwimmer“ bei den verschiedensten Wettbewerben am Start. Zum Training ist er oft am Hintertuxer Gletscher zu Gast. Aber auch daheim in Wien trainiert er quasi täglich. „Ich habe schon einmal einen Brief vom Fernheizwerk bekommen, dass sie glauben, ich hätte meinen Zähler manipuliert, da der Verbrauch so gering ist.“
Köberl geht es dabei nicht nur um die körperliche Herausforderung. Der Eisschwimmer, der im Klimaschutzministerium arbeitet, will so auch auf das Schmelzen der Gletscher aufmerksam machen.