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Pulitzer-Preisträger Richard Russo: Die Vorsehung im Nachhinein
Pulitzer-Preisträger Richard Russo eröffnet am Freitag das Haller Sprachsalz-Festival. Die TT hat mit ihm über die Unwahrscheinlichkeit eines glücklichen Lebens gesprochen.
In den vergangenen Wochen sind zwei Ihrer Bücher auf Deutsch erschienen. Ich möchte mit dem kürzeren beginnen, das den schönen Titel „Sh*tshow“ trägt.
Richard Russo: Wenn man an die letzten Monate denkt, ein fast prophetischer Titel.
Die Erzählung beginnt mit orangen Fäkalien im Pool eines gutsituierten Paares. Man kommt nicht umhin, an den amtierenden US-Präsidenten zu denken.
Russo: Ich wollte kein Buch über Trump schreiben, aber ein Buch, in dem Trump da und doch nicht da ist. Es geht darum, wie eine Gesellschaft vergiftet wird – um den Gestank, der sich überall breit macht und alle aggressiv macht. Genau das ist meinem schon vor Trump gespaltenen Land passiert – und ich befürchte, dass sich dieser Gestank nicht sofort verzieht, wenn Trump nicht mehr im Amt ist.
Sie rechnen mit seiner Abwahl?