Keine Zukunft bei der Achenseebahn: Appenzeller Wagen unter dem Hammer
Elektrifizierungsträume bei der Achenseebahn sind endgültig begraben. 2020 gab es keinen Fahrbetrieb.
Jenbach – Fünf Elektrotriebwagen und fünf Steuerwagen der Appenzeller Bahnen, die seit 2018 vergeblich auf eine Zukunft bei der Achenseebahn warteten, kommen am 5. Oktober durch ein Innsbrucker Auktionshaus unter den Hammer. Feilgeboten wird ebenso ein Standseilbahnwagen der dritten Generation der Hungerburgbahn, der seit 2005 ein Schaustück am Jenbacher Bahnhof ist. Auch ein nicht einmal drei Jahre alter Traktor, der für Wartungsarbeiten auf der Zahnradstrecke gedacht war, soll veräußert werden. „Der allfällige Erlös fließt in die Konkursmasse“, berichtet Eisenbahndirektor Martin Uhlig, für den die Motivation bei der Achenseebahn „enden wollend“ ist.
„Für mich persönlich war die Bahn nie existenziell nötig, dafür aber eine Herzensangelegenheit“, stellt er nüchtern fest. Den Anwalt zahle er mittlerweile aus der eigenen Tasche, selbst über die Finanzierung von Schrauben, Beilagscheiben und Benzin für die Kettensäge müsse man sich immer wieder Gedanken machen. Und das sei für die achtköpfige Mannschaft nicht ermutigend. Denn ohne Fahrbetrieb gebe es auch keine Einnahmen.
Was ihn auch stört: Von einer Aufsichtsratssitzung oder Neuwahlen und einer Bilanz 2019 der Aktiengesellschaft sei keine Rede. Auf den Chefsessel bestellt wurde er im Dezember des Vorjahres. Dass es im nächsten Jahr einen Fahrbetrieb gibt, bezweifelt Martin Uhlig. „Ich höre immer wieder von der Gründung einer Gesellschaft, etwas Konkretes kann ich nicht berichten“, meint er und spricht auch eine längst fällige Streckensanierung in Eben an. (zw)