Osttirol

Nationalpark Hohe Tauern: Einheimische sehen Nutzen für Tourismus

Der Nationalpark Hohe Tauern – hier das Eingangsportal im Debanttal – hat in Tirol ein gutes Image.
© Oblasser

Der Nationalpark Hohe Tauern bietet aus der Sicht der Nationalpark-Gemeinden dem Tourismus besondere Chancen. Die Akzeptanz des Parks ist allgemein groß.

Von Catharina Oblasser

Matrei i. O. – Die Menschen der Osttiroler Nationalpark-Gemeinden sind sich einig: Der Park bringt Touristen „große Vorteile“, sagen 65 Prozent der Befragten. Und 26 Prozent sehen noch „leichte Vorteile“ für Urlaubsgäste. Das besagt eine Studie zur Akzeptanz des Nationalparks Hohe Tauern (siehe Info-Box), die kürzlich präsentiert wurde. Auch die Hotellerie und Gastronomie würde profitieren, finden die interviewten Einheimischen: Sie sehen zu rund 92 Prozent große oder leichte Vorteile für die Betriebe durch das große Schutzgebiet.

Als 1992 das Tiroler Natio­nalparkgesetz in Kraft trat, war man von solchen Zustimmungsraten noch weit entfernt. Doch heute gibt es – zumindest laut Studie – kaum noch Menschen, die negativ eingestellt sind. Das betrifft sowohl die Osttiroler Bewohner der Park-Gemeinden als auch die Tiroler in ihrer Gesamtheit. Befragt nach ihrer grundsätzlichen Einstellung zum Nationalpark, geben rund 90 Prozent der befragten Einheimischen sowie der repräsentativen Gruppe von Tirolern an, eine „sehr“ oder „eher“ positive Haltung zu haben.

Meinungsbild verbesserte sich stetig

Studienleiterin Ernestine Berger vom Institut für Grundlagenforschung (IGF) erläutert: „Für mich als Meinungsforscherin ist es sehr selten, dass auf eine Frage keine negative Rückmeldung kommt – wie es bei der Frage zur Einstellung zum Nationalpark der Fall ist.“ Markant ist dabei die Entwicklung in den Nationalparkgemeinden selbst: So hatten im Jahr 1995 nur 27 Prozent eine „sehr positive“ Einstellung, heute sind es 71 Prozent. „Das Meinungsbild ist ein durchwegs positives und hat sich in den vergangenen Jahren sogar noch verbessert“, freut sich LHStv. Ingrid Felipe.

Das heiße Eisen der Sportausübung in der freien Natur (Biken, Skitouren gehen, etc.) wird in der Studie ebenfalls aufgegriffen. Und da ist die Meinung der Einheimischen ziemlich klar, Stichwort „Besucherlenkung“. Für 72 Prozent der Befragten sollen solche Aktivitäten nur in ausgewiesenen Zonen erlaubt sein.

🔎 Studie zeigt Meinung über Nationalpark

Titel: „Der Nationalpark Hohe Tauern im Meinungsbild“ ist der Titel einer Studie von Ernestine Berger und dem Institut für Grundlagenforschung (IGF). Die Ergebnisse wurden im Beisein von LHStv. Ingrid Felipe, der Vorsitzenden des Nationalpark-Kuratoriums, in Innsbruck präsentiert.

Befragung: Im Dezember 2019 sind insgesamt 607 Personen telefonisch befragt worden. Rund die Hälfte davon wohnt in einer der zehn Nationalpark-Gemeinden in Osttirol. Die andere Hälfte repräsentiert die Tiroler Bevölkerung im Gesamten.

Vergleiche zu früher: Meinungen über den Park wurden bereits 1995 und 2000 erhoben. Dadurch lässt sich der Wandel in der Einstellung zum Schutzgebiet während der letzten 25 Jahre beschreiben.

Der Park: Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1856 Quadratkilometern der größte in Mitteleuropa. 611 Quadratkilometer liegen in Tirol (Osttirol), die anderen Teile in Kärnten und Salzburg.

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Catharina Oblasser

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