Schlag gegen illegales Glücksspiel: Schwerpunkt in Salzburg

Landeskriminalamt Salzburg, Bundeskriminalamt und Finanzbehörden haben monatelang ermittelt, am Freitag schlugen sie zu: 28 Glücksspiellokale, Geschäftsräume und Wohnungen wurden in Salzburg durchsucht, vier weitere in Oberösterreich und zwei in Wien. Drei Österreicher im Alter von 26, 27 und 44 Jahren wurden als mutmaßliche Drahtzieher festgenommen. Sie werden unter anderem verdächtigt, Glücksspielautomaten technisch zu ihren Gunsten manipuliert zu haben.

Sie sollen hinter jenen Firmen mit Sitz im Ausland stehen, welche die Spiellokale offiziell betrieben haben, sagte Wolfgang Haim, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg, im APA-Gespräch. „Wir haben über ein Jahr ermittelt, weil der Verdacht besteht, dass die Spielgeräte technisch so manipuliert sind, dass der Gewinn für die Betreiber maximiert wird.“ Während illegales Glücksspiel selbst nur ein Verwaltungstatbestand ist, sind diese Manipulationen der strafrechtliche Hauptaspekt, weshalb das LKA die Ermittlungen aufgenommen hat.

Bei der Razzia am Freitag standen etwa 250 Polizisten, 45 Beamte der Finanzpolizei und 25 Beamte des Finanzamtes im Einsatz, teilte die Polizei Salzburg mit. Es wurden bei weitem nicht nur die Geräte sichergestellt, sondern auch mehrere Safes und Wertbehältnisse mit noch unbekanntem Inhalt, ungefähr 45.000 Euro Bargeld, 49 hochpreisige Luxusuhren im Wert von mehreren 100.000 Euro, zahlreiche elektronische Geräte, umfangreiche Geschäftsunterlagen, eine Pistole und eine Langwaffe. Außerdem wurden sechs Bankkonten gesichert.

Sämtliche Automaten werden in Salzburg an einem Ort aufbewahrt und erst dann im Beisein von Sachverständigen und unter exakter Dokumentation geöffnet und technisch untersucht, sagte Haim. Erst dann wird man wissen, wie viel Geld sich in den Geräten befindet. Auch über Geldbeträge auf den Konten gibt es derzeit noch keine Angaben. „Wir müssen das alles erst auswerten.“ Die mutmaßlichen Haupttäter wurden heute schon befragt, Details kann die Polizei aber noch nicht nennen. Fest steht für die Ermittler aber, dass es noch drei weitere Verdächtige geben dürfte, die dem Kreis der Hauptbeschuldigten zuzuordnen sind. Dazu kämen noch „weit mehr“ Verdächtige, die mit kleineren Aufgaben involviert waren, etwa als Beschäftigte in den Lokalen oder als Boten.

Schwerpunkt der Razzia war die Glücksspielszene in der Stadt Salzburg, alleine hier wurden 19 Hausdurchsuchungen vorgenommen, der überwiegende Teil davon in Spiellokalen. Die übrigen Durchsuchungen fanden in Hallein (Tennengau) und Straßwalchen (Flachgau) statt, in Oberösterreich betraf es Lokale in Linz, Haid, Traun und Ried sowie zwei Geschäfte in Wien.

Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg laufen die Ermittlungen unter dem Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäscherei, des betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs, des Glücksspiels, wegen Übertretungen nach dem Waffengesetz und zudem wegen diverser Finanzdelikte.