Notarzt-Pilotprojekt soll Million kosten: Liste Fritz kritisiert Tilg
Matrei i. O. – Eine im Landtag zu beschließende Regierungsvorlage decke ein vom Tiroler Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg verursachtes Fass ohne Boden auf, empört sich der Liste-Fritz-Abgeordnete Markus Sint in einer Aussendung. Tilg habe zu Beginn des Vorjahres in Osttirol ein funktionierendes Notarztsystem, das von heimischen Ärzten getragen war, ohne groben Anlass seiner Aufgabe enthoben, meint Sint. Während der Verein Notarztverband seine jährlichen Leistungen für die Notarztversorgung im Iseltal mit rund 300.000 Euro abgerechnet hatte, koste das Pilotprojekt des zuständigen Landesrates mehr als eine Million Euro.
Drei verschiedene Notarztsysteme innerhalb eines Jahres habe Tilg der Bevölkerung in Osttirol zugemutet, ärgert sich Sint. „Die ersten neun Monate Ersatzsystem – bis Sommer 2020 – haben 515.000 Euro gekostet. Jetzt wird das Ersatzsystem für sechs Monate verlängert, um mehr als 550.000 Euro“, legt der Liste-Fritz-Abgeordnete Zahlen vor. Im Interesse aller Beteiligten müsse Tilg rasch eine endgültige Lösung präsentieren und die Notarztversorgung langfristig auf stabile und finanziell vernünftige Beine stellen, fordert Sint.
2019 war im Iseltal über die Sommermonate als Ersatz für den Notarztverein um Gernot Walder ein Boden-Luft-Kombisystem im Einsatz. Mitte Oktober endete die Stationierung des Rettungshubschraubers saisonbedingt, das Rote Kreuz musste innerhalb weniger Tage einspringen und ist seither zuständig. (bcp)