Auch Slowenien setzt Teile Österreichs auf Rote Liste
Nach mehreren anderen europäischen Ländern hat nun auch Slowenien wegen rasant steigender Coronavirus-Infektionszahlen in Österreich die Bundesländer Wien, Tirol und Vorarlberg auf seine Rote Liste für die Einreise gesetzt. Das beschloss die Regierung in Ljubljana am Sonntagabend. Die Reisewarnung gelte ab Dienstag, hieß es. Dann müsse entweder nach der Einreise eine zehntägige Quarantäne angetreten oder ein negativer Covid-19-Test vorgelegt werden.
Ausnahmen gelten unter anderem für Pendler, Schüler und den Güterverkehr. Sonderfälle sind auch dringende persönliche oder geschäftliche Reisen, wobei die Rückkehr binnen 48 Stunden erfolgen muss. Der Transit durch Slowenien ist innerhalb von zwölf Stunden auflagenfrei. Im Fall von Nachbarländern gelten Ausnahmen auch für Besitzer oder Mieter von Immobilien auf der slowenischen Seite sowie für Landwirte, die ihr Land auf der jeweils anderen Seite der Grenze bearbeiten. Erntehelfer, die slowenischen Staatsangehörigen oder Personen mit Wohnsitz in Slowenien bei Saisonarbeiten im Nachbarland helfen, dürfen binnen 24 Stunden auflagenfrei zurückkehren.
Den Rest Österreichs setzte die Regierung in Ljubljana auf die sogenannte Orange Liste. Von diesen Ländern aus können Einreisende ohne Einschränkungen und Quarantäne nach Slowenien einreisen, bestätigte das Innenministerium gegen über der APA.
Neben Österreich setzt Slowenien auch Italien und Ungarn von der Grünen auf Orange Liste. Italien wird als ganzes Land in diese Kategorie eingestuft, während Teile Ungarns ebenso wie Wien, Tirol und Vorarlberg auf die Rote Liste kommen. Teile Kroatiens, darunter Istrien, steigen von der Roten auf die Orange Liste ab. Serbien kommt unterdessen auf die Grüne Liste. Bei der Einstufung orientierte sich Slowenien an Empfehlungen der EU-Kommission und am deutschen Robert-Koch-Institut, wie der slowenische Innenminister Ales Hojs bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte.
Die seit Anfang des Monats geltenden corononavirus-bedingten Einreisebeschränkungen nach Ungarn bleiben auch im Oktober. Das kündigte Außenminister Péter Szijjártó am Montag in Budapest an. „Unserer Beurteilung nach würde eine Aufhebung der zuvor an unserer Grenze eingeführten Einschränkungen zu einer Verschlechterung der epidemiologischen Situation führen. Das steht im Gegensatz zu unserem Ziel, dass Ungarn funktionieren muss“, begründete der Minister nach Berichten des ungarischen Fernsehsenders ATV die Entscheidung.
Ungarn hatte ab 1. September weitgehende Einreisebeschränkungen erlassen, die etwa auch für Einreisen aus Österreich gelten. Diese wurden mit der steigenden Zahl der Covid-Erkrankungen im Land begründet. Es gilt ein generelles Einreiseverbot für ausländische Staatsbürger - Ausnahmen gibt es etwa für Pendler, Geschäftsreisende oder Teilnehmer an kulturellen oder Sportveranstaltungen. Ungarische Staatsbürger müssen bei der Einreise für zehn Tage in Quarantäne, ein „Freitesten“ ist aber möglich. Die diesbezügliche Regierungsverordnung galt zunächst bis 1. Oktober.