Verfrühter Jubel: Rohrdorfer hält doch an Deponie in Schwoich fest
Jubel bei der Bürgerinitiative war verfrüht. Firma Rohrdorfer hat einen konsolidierten Antrag für umstrittene Baurestmassendeponie eingereicht.
Von Wolfgang Otter
Schwoich – Die Botschaft hatte sich wie ein Lauffeuer in Schwoich verbreitet. Die Rohrdorfer Umwelttechnik GmbH hat das Ansuchen für die Errichtung der umstrittenen Baurestmassendeponie zurückgezogen. Zugleich wurde die Frage nach dem Warum laut. Tatsächlich hatte Rohrdorfer das Ansuchen zurückgezogen, aber nur um „einen konsolidierten Antrag zur geplanten Deponie in Schwoich beim Land Tirol einzureichen. Das Vorhaben zur Errichtung einer Deponie bleibt somit mitsamt aller getätigten freiwilligen Zusagen aufrecht“, teilt jetzt auf Anfrage der TT die Firma mit.
Es seien nun die bereits mehrfach überarbeiteten Unterlagen „vollständig bereinigt sowie nachvollziehbar, schlüssig und transparent zusammengefasst worden“, so die Auskunft. Wichtig für Schwoich: Auch der neue Antrag enthalte keine asbesthaltigen Stoffe, keine Gefahrenstoffe und sehe eine Begrenzung der jährlichen Anlieferungsmenge vor, wie man bei Rohrdorfer erklärt. Geplant ist, bis zu 58.000 Tonnen jährlich Baurestmassen im Steinbruchgelände zu lagern. „Im neuen Antrag wurde umfassend auf die Verbesserungsvorschläge und Stellungnahmen der Behörde und Parteien im Genehmigungsverfahren eingegangen.
"Jährlich dem Gemeinderat offenlegen"
Die von Rohrdorfer freiwillig getätigte Verpflichtungserklärung bleibt selbstverständlich bestehen“, so die Firma in einer E-Mail. „Im Fall einer Genehmigung werden künftig kein Asbest und keine G-klassifizierten Stoffe eingelagert und auch kein nachträgliches Ansuchen dafür gestellt. Zur Nachvollziehbarkeit und Transparenz werden die Aufzeichnungen über angenommene Abfallarten – gegliedert nach Abfall-Schlüsselnummern – jährlich dem Gemeinderat offenlegen und erläutern. Darüber hinaus wird eine Luftmessstation errichtet, die der Bevölkerung tagesaktuell Messwerte zur Verfügung stellt“, verspricht man. Auch andere Verbesserungen seien enthalten, wie „die Neuprojektierung für die Voraussetzung zur Beregnung der Anfahrtsstraße für eine Emissionsminderung bzw. geringstmögliche Staubbelastung“.
Bei der Bürgerinitiative hatte man befürchtet, dass die Firma die Pläne nicht aufgibt. „Wir müssen uns das jetzt im Detail anschauen“, meint der BI-Sprecher Armin Hofreiter. Man bleibe „prinzipiell kritisch, da wir nicht mit freiwilligen Zugeständnissen verwöhnt worden sind, sondern alle mit eiserner Hand erkämpfen mussten.“ Auch Schwoichs Bürgermeister Peter Payr will die eingereichten Unterlagen genau studieren, bevor er dazu weiter Stellung nimmt.