Neue Chats zwischen Blümel und Neumann bekannt geworden

Um den Ibiza-U-Auschuss sind am Mittwoch neue Chatprotokolle bekanntgeworden. Laut den Kurznachrichten schrieben Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Ex-Novomatic-Chef Harald Neumann 2018 über Treffen zwischen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Novomatic-Eigentümer Johann Graf. Ob diese erwähnten Treffen tatsächlich stattgefunden haben, geht aus den Dialogen nicht hervor.

Neumann schrieb Anfang 2018 an Blümel: „Hallo Gernot, hoffe es geht Dir gut! Hätte ein Bitte: Prof Graf und ich möchten ab Mitte Februar einen Termin bei SK! Thema Glückspiel generell aber auch Casag etc. Könntest Du solch einen Termin organisieren? lg Harald“. Blümel schrieb zurück: „Bitte direkt bei im anfragen und ich stoße dann nach!“ Neumann meldete sich vier Tage später wieder: „Hello, haben den Termin mal eingekippt! Hatte auch ein Gespräch mit Thomas Schmid bezüglich einer Idee für Casag (österreichische Lösung). Würde Dir das auch gerne mitteilen. Möchte Feedback bevor Prof Graf bei Löger und Kurz seinen Termin hat!“.

Zu dem Zeitpunkt, Anfang Februar 2018, war gerade der Verkauf der Auslandstochter Casinos Austria International (CAI) im Raum gestanden. Neumann schrieb damals von einer „unguten Situation“.

Auch im Mai 2018 wünschte sich Neumann ein Treffen. Ein Termin „zwischen Seb und Prof Graf“ wäre „wichtig“. Blümel befürwortete dies: „Termin sicher gut“. Die umstrittene Bestellung des FPÖ-Mannes Peter Sidlo zum Casinos-Finanzvorstand war im Frühjahr 2018 nach derzeitigem Stand noch kein Thema. Kurz selbst sagte im U-Auschuss, er könne ausschließen, mit Herrn Graf oder Herrn Neumann über Herrn Sidlo gesprochen zu haben.

Blümel selbst traf sich mit Neumann unter anderem auch im Juni 2020, gut ein Monat nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos. Blümel: „13 bis 14Uhr würde bei mir gehen. Wo? - „Bei uns im Forum! Da hört wenigstens niemand zu! Kann Fisch bestellen! lg Harald“.

Die neuen Chatprotokolle sind laut SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer kürzlich von der Staatsanwaltschaft an den U-Ausschuss geliefert worden. Mehrere Medien veröffentlichten am Mittwoch online Screenshots der Akten.

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