Bezirk Imst

Mühle Ritzenried im Pitztal: Pilzbefall kostet 250.000 Euro

Im heurigen Sommer (hier im August) wurde mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Ritzenrieder Mühle begonnen.
© Paschinger

Die Sanierungsarbeiten an der Mühle Ritzenried im Pitztal sind ins Stocken geraten. Ein Pilz bereitet Probleme.

Jerzens – Sie ist neben dem Steinbockzentrum in St. Leonhard eines der Leuchtturmprojekte des Pitztales: die Sanierung und Revitalisierung der Mühle Ritzenried. 880.000 Euro wurden insgesamt für die notwendigen Maßnahmen veranschlagt. Und wie von Bürgermeister Karl Raich befürchtet, werden die Kosten höher: Aufgrund eines Mauerschwammes müssen große Wandteile ausgetauscht werden, was wiederum an die 250.000 Euro Mehrkosten verursacht.

„Das befallene Material wird regelrecht morsch und fällt zusammen, wenn man es angreift“, schildert BM Raich die drastischen Folgen des Pilzbefalls. Bekämpfbar sei der Hausschwamm nicht wirklich – „wir müssen die ganze Holzwand im Mühlenteil austauschen.“

Die zeitliche Verzögerung wäre an sich minimal, meint der Dorfchef. Tatsächlich seien aber die Arbeiten ins Stocken geraten. „Das Absurde ist, dass wir das Geld da haben – aber die Förderstellen brauchen zum Auszahlen die Rechnungen. Und die liegen nicht vor“, so Raich.

Was die Finanzierung der zusätzlichen Kosten angeht, seien noch einmal Gespräche und Verhandlungen vonnöten, erklärt der Dorfchef. Denn der Gemeinderat hatte eine Obergrenze seines Kostenanteils von 190.000 Euro beschlossen, die Gemeindekasse von Jerzens ist nicht besonders prall gefüllt.

Aus der Mühle, die erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt wurde und am Pitztaler Urweg liegt, sollte regelrecht ein kulturelles Zentrum entstehen. Dorferneuerung, Landeskulturabteilung, Gedächtnisstiftung, Gemeinde und EU haben 2018 Förderprojekte gestartet. Der Mühlen-Hauptraum wird dem Mühlrad und einer Dauerausstellung gewidmet, im Lagerraum sind Wechselausstellungen geplant und im Wohnhaus soll in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv ein Pitztaler Talarchiv entstehen. Der dahinter gelegene Stadel wird im Rahmen des Regionalwirtschaftlichen Programmes Pitztal gefördert und soll neben einem Mehrzwecksaal und dem Technikraum auch einen Bauernladen beherbergen. (pascal)

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