Umbau der Villa Blanka geht mit großen Schritten voran
Bei den Tourismusschulen entstehen derzeit 39 Zimmer neu, insgesamt fließen ca. 11 Mio. Euro in die Modernisierung. Die Schülerzahlen steigen.
Innsbruck – Die Schüler sind derzeit Corona-bedingt im Heimunterricht, auch das Internat ist geschlossen. Dennoch bewegt sich bei den Tourismusschulen Villa Blanka in Innsbruck viel: Gestern wurde (in Form einer Jause für die Bauarbeiter) die Firstfeier der dritten Baustufe im Rahmen des laufenden, groß angelegten Umbaus begangen.
Wie Franz Staggl, Obmann des Schulvereins Villa Blanka, berichtet, wurden in den letzten beiden Jahren bereits das Mädcheninternat adaptiert, die gesamten Aufenthaltsbereiche in der Schule erneuert, eine Lehrbar und Lehrrezeption für praxisnahe Ausbildung installiert oder ein moderner Fitnessbereich („Villa Vital“) geschaffen.
Aktuell entstehen nach Plänen der Architekturhalle aus Telfs (die sich beim Architekturwettbewerb durchsetzte) 39 geräumige Zimmer in Holzbauweise. Die Ein- und Zweibett- sowie einzelne Dreibettzimmer bieten Platz für 68 Schülerinnen und Schüler. Dafür wurden ca. 4600 m3 umbauter Raum abgerissen, über 8000 m3 entstehen neu.
Fertigstellung Ende Mai 2021 geplant
Auf den Baukörper wird oben eine Photovoltaik-Anlage aufgesetzt, die zusammen mit einer Wärmepumpe für hohe Energieeffizienz sorgen soll. Für diese Bauphase sind laut Staggl 6,3 Mio. Euro eingeplant, man liege im Zeit- und Finanzierungsplan. Bis Ende Mai 2021 soll alles fertig sein. Insgesamt fließen in Umbau und Modernisierung der Villa Blanka ca. 11 Mio. Euro – mit Unterstützung von Bund, Land und Wirtschaftskammer (WK). Ein Fünftel der Gesamtsumme übernimmt der Schulverein (getragen von der WK und der Fachgruppe Gastronomie/Hotellerie) selbst, wie Geschäftsführer Peter Trost ausführt.
Alle Investitionen in Lern- und Freizeitprogramme – Stützunterricht, Schülerlounge, neues Jausenbistro, „Villa Vital“ – würden nicht nur für Internats-, sondern auch für externe Schüler getätigt, betont Direktorin Sabine Wechselberger. Man wolle einen „Schulcampus mit Hotelcharakter – wir versuchen das zu leben, was wir lehren“. Die Schülerzahlen, die einst bei bis zu 560 lagen, dann aber auf unter 200 sanken, steigen seit 2017 wieder: Derzeit besuchen 268 Schüler die Villa Blanka, davon 114 im Internat. Ziel sei es, sich bei ca. 300 einzupendeln, immer unter dem Motto „Exzellenz statt Masse“, stellt Wechselberger klar.
Drei Spezialisierungszweige
Kern des Angebots ist die fünfjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus mit drei Spezialisierungszweigen – „International“ mit mindestens drei Fremdsprachen, „Office Digital“ mit Schwerpunkt auf die Arbeit in Hotelrezeptionen oder Tourismusbüros sowie die klassische Hotellerie- und Gastronomie-Ausbildung („Touristal“). Dazu gibt es – wieder – eine dreijährige Praxisfachschule („Kulinarische Meisterklasse“), die z. B. Kooperationen mit Haubenköchen und Zusatzausbildungen von Patisserie bis Gemüseschnitzen bietet, sowie den Aufbaulehrgang.
Der Restaurant- und Eventbereich der Villa Blanka sei natürlich „Corona-geplagt“, sagt Staggl. Mit Themen- und Spezialitätenabenden wolle man aber das Beste aus der Situation machen. So soll das 70-jährige Bestehen der Villa Blanka (Jubiläum im November) kulinarisch abgebildet werden. Eine große Feier ist ja nicht möglich. (md)