Mobile Antigen-Testteams an Schulen von Landesregierung begrüßt
Die Landesregierung begrüßt die Neuregelungen bei einem Corona-Fall in der Schule, die NEOS kritisieren das Corona-Management.
Innsbruck – Über die vom Bund präsentierten Neuerungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie im Gesundheits- und Bildungsbereich zeigen sich Tirols Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (beide ÖVP) zufrieden.
„Vor allem die neue Leitlinie des Bundes, bei einem positiven Corona-Fall in einer Klasse bei einem Kind unter zehn Jahren die weiteren Schülerinnen und Schüler nicht mehr als so genannte K1-Personen festzulegen – auch wenn sie engen Kontakt zum infizierten Kind hatten –, bringt einiges an Erleichterung mit sich“, so Palfrader. Sie rechnet damit, dass dadurch die Zahl der in Quarantäne befindlichen Kinder deutlich reduziert werden kann. Dadurch, dass diese Schulkinder nun gemäß den Vorgaben des Bundes im Regelfall als K2-Personen eingestuft werden können, kann die verpflichtende Quarantäne für weitere Kinder in der Volksschulklasse entfallen. Der Schulbesuch ist für diese Kinder grundsätzlich weiterhin möglich. „Damit wurde eine zentrale Forderung umgesetzt, die nicht zuletzt auch Tirol gegenüber dem Bund aufgestellt hat“, erklären Palfrader und Tilg.
Auch die weiteren Maßnahmen wie etwa eine raschere Erreichbarkeit der Gesundheitsbehörden bei Verdachtsfällen in Schulen, die schnellstmögliche Durchführung von Tests, damit ein Ergebnis möglichst binnen 48 Stunden vorliegt, sowie das grundsätzlich einheitliche und schnelle Vorgehen der Behörden würden eine erhebliche Vereinfachung aller Abläufe bedeuten und so hoffentlich auf mehr Akzeptanz bei allen Beteiligten stoßen.
Pilotprojekt startet nach den Herbstferien
In einem Projekt des Landes mit dem Bildungsministerium werden an Tirols Schulen im Zentralraum Innsbruck Antigen-Schnelltests vom Ministerium zur Verfügung gestellt. Das Pilotprojekt soll nach den Herbstferien starten, eine Ausweitung auf weitere Bezirke ist heuer geplant. Der Test erfolgt bei Verdachtsfällen durch einen Abstrich mit mobilen Ärzte-Teams, die im Auftrag der Gesundheitsbehörde in Kooperation mit der Bildungsbehörde agieren. Das Ergebnis scheint innerhalb weniger Minuten auf. Bei einem negativen Ergebnis wird der Schulbetrieb fortgeführt. Bei einem positiven Ergebnis wird die Gesundheitsbehörde verständigt, das betroffene Kind geht nach Hause und der Unterricht wird fortgesetzt.
Der aktuelle Fall einer als K2-Kontaktperson eingestuften – und später positiv auf Covid-19 getesteten – Lehrerin, die bis zum Vorliegen ihres Absonderungsbescheides an zwei Mittelschulen in den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz weiter unterrichten musste, sorgt unterdessen bei den NEOS für heftige Kritik: Schulleiter seien „zu derartigen Wahnsinnstaten gezwungen, weil schlichtweg das Personal fehlt“, meint Klubobmann Dominik Oberhofer. Beim Corona-Management an Schulen versage das Land „auf allen Ebenen“, vom „Chaos“ bei Öffis und Tests bis hin zu Home-Schooling-Anordnungen. Die NEOS fordern eine massive Aufstockung des Personals zur Lernhilfe an Schulen. (TT)