Johannes Maria Staud: Kritischer Einwurf eines Exiltirolers
Musik von Komponist Johannes Maria Staud ist Freitag und Samstag im Haus der Musik zu erleben. Im Vorfeld der Konzerte schildert der in Wien lebende Innsbrucker seine Wahrnehmung von Tirol.
Herr Staud, der erste Corona-Lockdown liegt hinter uns, ein zweiter ist nicht auszuschließen. Wie geht es Ihnen damit?
Johannes Maria Staud: Familiär war der Lockdown im Frühjahr, man darf es gar nicht laut sagen, eine schöne Phase. Ich hatte viel Zeit für meine kleinen Söhne, die sechs und vier Jahre alt sind. Aus der Sicht des Komponisten Staud ist die Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen natürlich verheerend: Absagen, Verschiebungen, kaum Aufführungen. Das dicke Ende wird aber erst noch kommen, fürchte ich. Mittelfristig wird es sicher weniger und schlechter bezahlte Aufträge geben, Veranstalter und Ensembles stehen mit dem Rücken zur Wand. Und viele Künstler leben schon jetzt in prekären Verhältnissen.
Woran arbeiten Sie gerade?
Staud: Ich arbeite an einem Oktett für Japan. Dann folgen ein Werk für Sopran und Orchester für die Wiener Symphoniker und zwei internationale Orchester, weiters ein Schlagzeugkonzert für Martin Grubinger sowie ein Werk für das Pariser Ensemble Intercontemporain mit Elektronik.
Man könnte sagen, Sie sind gut im Geschäft, Sie sind ja auch als Professor am Salzburger Mozarteum tätig.
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