Beherzte Salzburger belohnen sich nicht - 2:3 bei Atletico

Red Bull Salzburg hat sich am Dienstag in der Fußball-Champions-League für eine couragierte Leistung nicht belohnt. Österreichs Serienmeister unterlag bei Atletico Madrid nach zwischenzeitlicher Führung mit 2:3 (1:1). Matchwinner für die Madrilenen, die zum Auftakt bei Titelverteidiger Bayern München mit 0:4 untergegangen waren, war Portugals Jungstar Joao Felix mit einem Doppelpack (52., 85.).

Marcus Llorente brachte Atletico vor der Pause in Führung (29.). Die Bullen schlugen durch Dominik Szoboszlai (40.) und Mergim Berisha (47.) zurück. Der Champions-League-Finalist von 2014 und 2016 hatte aber den längeren Atem und zog in der Tabelle von Gruppe A an den Salzburgern vorbei. Diese halten nach zwei Spielen nun bei einem Zähler. Nächsten Dienstag (3. November) empfangen sie die Bayern, die ihre beiden bisherigen Partien gewonnen haben.

Salzburg-Trainer Jesse Marsch setzte in Madrid im Sturm neben Patson Daka vorerst auf Berisha statt Sekou Koita. Dazu rückte im Vergleich zum 2:2 vergangene Woche gegen Lok Moskau Rasmus Kristensen statt Albert Vallci ins Team. Die erste Topchance hatten die Madrilenen. Ein sehenswerter Seitfallzieher von Joao Felix ging an die Latte (14.). Die Salzburger hielten in der Anfangsphase zwar gut dagegen, mit Joao Felix und Llorente hatte die Hintermannschaft aber gehörige Probleme. Die beiden Innenverteidiger Andre Ramalho und Maximilian Wöber kassierten schon in den ersten 25 Minuten beide Gelb.

Llorente stellte auch auf 1:0. Nach einem Tackling von Zlatko Junuzovic landete der Ball bei Atleticos Shooting-Star des Jahres, der von knapp außerhalb des Strafraums abzog. Salzburg-Torhüter Cican Stankovic vermochte den Schuss nicht mehr entscheidend abzulenken. Daka wurde zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Platzes behandelt. Salzburgs Topscorer hatte eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel erlitten, wurde durch Koita ersetzt.

Atletico hätte nachlegen können. Llorente tauchte alleine vor Stankovic auf, setzte den Ball aber am Tor vorbei (33.). Bei einem Drehschuss von Luis Suarez bekam Salzburgs Keeper die Beine noch zusammen (37.). Der „Rojiblancos“ wirkten in vielen Szenen deutlich robuster, gewannen vor der Pause 72 Prozent der Zweikämpfe.

Nach einem Ballgewinn von Koita ging es aber schnell. Über Berisha gelang der Ball zu Szoboszlai, der mit dem Vollrist zentral aufs Tor abschloss. Es war das vierte Tor des 20-jährigen Ungarn im vierten Europacup-Saisonspiel. Schon gegen Lok hatte Salzburgs Mittelfeldstar mit einem sehenswerten Treffer kurz vor der Pause auf 1:1 gestellt.

Nach Seitenwechsel reichten zwei geniale Pässe, um Atleticos Defensive erneut auszuhebeln. Mohamed Camara schickte Andreas Ulmer auf die Reise. Salzburgs Kapitän bediente am langen Eck Berisha, der das Spielgerät ins Tor rutschte. Ein Rettungsversuch von Felipe schlug fehl. Zwei Gegentore hatten die Spanier in dieser Saison in fünf Ligaspielen zusammen noch nicht erhalten.

Eine sehenswerte Kombination von Joao Felix und Angel Correa bescherte Atletico das 2:2. Das Spiel nahm an Fahrt auf, Salzburg gestaltete es offener. Startorhüter Jan Oblak musste bei einem abgefälschten Schuss von Wöber abtauchen (57.), Stefan Savic gegen Enock Mwepu retten (59.). Auf der Gegenseite gingen ein Kopfball (55.) und en Schuss (60.) von Joao Felix über das Tor. Stankovic musste gegen Koke eingreifen (73.). Im Finish passte nach einem Koke-Eckball die Zuordnung nicht. Über Thomas Lemar gelangte der zweite Ball zu Joao Felix, der seine herausragende Leistung krönte.

Salzburg kassierte damit die erste Pflichtspielniederlage seit 2. März, einem 2:3 in der Liga in Altach. Seither waren die Bullen 23 Partien ungeschlagen, darunter zehn in dieser Saison. Von ihren vergangenen acht Europacup-Auswärtsspielen haben sie aber fünf verloren. Atletico ist auch nach neun Duellen mit österreichischen Teams noch unbesiegt. 15 Europacupspiele in Folge hat das Team von Langzeit-Trainer Diego Simeone zu Hause nicht verloren.

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