„Zeta“ zog über Südosten der USA - mindestens drei Tote

Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometern, Hunderttausende ohne Strom und mindestens drei Tote: Hurrikan „Zeta“ ist durch den Südosten der USA gezogen und hat dabei zahlreiche Schäden angerichtet. Der Wirbelsturm hatte am Mittwoch die US-Golfküste im Bundesstaat Louisiana erreicht und war dann bis zum Donnerstag über zahlreiche weitere US-Staaten hinweg Richtung Nordosten gezogen.

Dabei schwächte sich „Zeta“ zu einem tropischen Sturm ab, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. Den Meteorologen zufolge sollte der Sturm im weiteren Verlauf über Virginia auf den Atlantik hinausziehen. Für große Teile der US-Ostküste, darunter auch die Millionenmetropole New York, waren starker Regen und heftiger Wind angekündigt.

In der Metropole New Orleans im Süden des Landes starb ein Mensch an einem Stromschlag durch niedergerissene Stromleitungen, wie die Stadtbehörden mitteilten. Sie appellierten an die Einwohner, in ihren Häusern zu bleiben. Videos zeigten heftigen Regen in der Region nahe New Orleans. Meteorologen warnten zudem vor Tornados. Die sturmgeplagte Metropole New Orleans sei diesmal aber vor dem Schlimmsten bewahrt worden, sagte Bürgermeisterin LaToya Cantrell. „Wir haben es hinter uns gebracht. Es hätte schlimmer sein können.“

In der Stadt Biloxi im Süden von Mississippi gab es dem dortigen Polizeichef zufolge ein weiteres Todesopfer. „Ich weiß, dass wir im Moment mindestens einen Todesfall im Zusammenhang mit dem Sturm haben“, sagte er dem örtlichen Fernsehsender WLOX Donnerstagfrüh. Es gebe aber derzeit keine weiteren Details. In Georgia starb am Donnerstag ein Mann, auf dessen Haus ein Baum gestürzt war, wie die „New York Times“ berichtete. Zudem gab es erste Berichte über Verletzte.

Sie habe Schnittwunden an der Hand abbekommen, als der Sturm eine Tür aufblies, die sie zuhalten wollte, sagte Mackenzie Umanzor aus D‘Iberville in Mississippi. Auch das Dach ihres Schuppens sei abgerissen worden. „Man konnte das Blechdach im Wind wackeln hören und als der Wind immer stärker wurde, ratterte es nur noch. Und dann gab es lautes Knacken, krachende Äste und Bäume. Es war ziemlich angsteinflößend.“

„Zeta“ könnte nach Einschätzung von Experten einer der schwersten Stürme in der Region seit zehn Jahren werden. Das Hurrikanzentrum warnte in einigen betroffenen Gebieten vor starkem Regen und heftigen Windböen, die weitere Schäden und Stromausfälle verursachen könnten.

Die Gouverneure von Louisiana, Alabama und Mississippi hatten zuvor den Notstand erklärt, um sich auf den Sturm vorbereiten zu können. Entlang der Golfküste zwischen dem Südosten Louisianas bis in den Westen Floridas wurde zeitweilig auch vor gefährlichen Sturmfluten gewarnt. „Sie sollten Ihre Vorbereitungen abschließen“, hatte Louisianas Gouverneur John Bel Edwards am Mittwoch gemahnt. Der Webseite „Poweroutage.us“ zufolge waren alleine in Louisiana in der Nacht auf Donnerstag mehr als 400.000 Menschen ohne Strom.

„Zeta“ hatte in den vergangenen Tagen auf der Yucatan-Halbinsel im Südosten Mexikos Bäume und Strommasten umstürzen lassen und Überschwemmungen sowie Stromausfälle verursacht. Der Sturm war dort am späten Montagabend (Ortszeit) auf Land getroffen.

In der diesjährigen Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich bereits so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 Namen, die in alphabetischer Reihenfolge dafür vorgesehen waren, aufgebraucht sind. Die Meteorologen griffen deshalb auf das griechische Alphabet zurück, was zuletzt 2005 nötig war. Zeta ist der sechste Buchstabe des griechischen Alphabets. Die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme, die für ihre Entstehung warmes Wasser brauchen, ist Experten zufolge eine Folge des Klimawandels.

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