Tiroler Spitäler erhalten Zuschuss von 91,1 Millionen Euro
Innsbruck – Die finanzielle Situation in den Tiroler Landeskrankenhäusern und Bezirksspitälern ist äußerst angespannt. Schon vor der Corona-Krise waren sie mit steigenden Betriebsabgängen konfrontiert. Im Vorjahr wurde ein Rekordminus von 96,5 Millionen Euro verzeichnet, davon entfielen 75,2 Millionen Euro auf die Tirol Kliniken. Für heuer schaut es noch trister aus, mit einem Defizit von 160 Millionen Euro wird gerechnet.
Mitverantwortlich dafür sind die Einnahmenausfälle. Insbesondere die Zahlungen der Sozialversicherungsträger, die vom Krankenversicherungs-Beitragsaufkommen abhängen, und des Bundes (Steueraufkommen) sind durch die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark eingebrochen. Dazu kommen noch Verschiebungen von Operationen und massive Rückgänge bei der stationären Behandlung von Patienten aus anderen Bundesländern und Staaten.
Nach derzeitigem Stand geht die Tiroler Landesregierung davon aus, dass der Einnahmenrückgang um ca. 3,8 Prozent unter dem Voranschlag des Tiroler Gesundheitsfonds liegen wird. Mit dem Bund wird noch intensiv über eine Abgeltung verhandelt, die Länder fordern eine Spitalsmilliarde. Um die Liquidität zu sichern und die Gemeinden bei den Bezirkskrankenhäusern zu entlasten, hat das Land jetzt ein Finanzpaket geschnürt.
17,7 Mio. entfallen auf die peripheren Häuser
Für heuer gibt es einen Zuschuss in Höhe von 41,5 Millionen Euro, wobei 17,7 Mio. Euro auf die peripheren Häuser entfallen. 23,8 Millionen Euro erhalten die Tirol Kliniken. Für das kommende Jahr gibt es einen Vorschuss in Höhe von 20,8 Millionen Euro für die Bezirksspitäler und 28,8 Millionen für die Landeskrankenhäuser.
Im Zusammenhang mit der Bereitsstellung von zusätzlichen Betten in Notkrankenstationen im Rehabilitationszentrum Münster zahlt das Land jetzt 2,7 Millionen Euro. Noch offen ist die Abrechnung mit der Medalp in Imst.
In den Tiroler Spitälern werden derzeit 325 Corona-Patienten behandelt, 56 davon benötigen intensivmedizinische Betreuung. Am Dienstag sind leider zehn weitere Personen verstorben. (pn)