Sportförderung schnellt in der Corona-Krise um 414 Millionen Euro nach oben
598,4 statt 184,2 Millionen Euro: Covid-19 lässt die finanzielle Unterstützung für Sportvereine steigen. Die Funktionäre erwiesen sich als fleißige Antragssteller.
Von Florian Madl
Innsbruck – Im Budgetausschuss des Nationalrats wurde kürzlich die Erhöhung des Sportbudgets 2021 auf 598,4 Millionen Euro anvisiert – eine beachtliche Steigerung zu den im Vorjahr veranschlagten 184,2 Millionen. Die zusätzlichen 414,2 Millionen Euro gehen vornehmlich auf Covid-19-Maßnahmen zurück, denn auch der Fonds zur Unterstützung von Nonprofitorganisationen (NPO/u. a. Sportvereine) bleibt bestehen: Neben den 115 Millionen, die aufs kommende Jahr übertragen werden, kommen weitere 250 Millionen hinzu. Und die Sportfunktionäre erwiesen sich als durchaus eifrige Antragssteller, etwa 30 Prozent kommen laut Vizekanzler Werner Kogler aus dem Bereich Sport. 38 Millionen Euro wurden bereits zugesagt, bislang 27 Millionen ausgezahlt.
Die unabhängig von der Corona-Hilfe geplante Erhöhung der Sportförderung (+10,8 Mio. €) kommt nicht zuletzt der Errichtung eines neuen Instituts für Sporttechnologie, Sport und Inklusion, Gleichstellungsprojekten und Frauensportförderung zugute. Bereits im jüngsten TT-Interview hatte Sportminister Werner Kogler eine spezielle wie regelmäßige Förderung für die Frauen-Ligen angekündigt, zudem soll eine neue Spezialausbildung für Frauen in Sportfunktionärspositionen finanziert werden. Um in vier Jahren 60 Frauen zu unterstützen bzw. in den laufenden Betrieb von Nachwuchs-Kompetenzzentren oder Leistungssportmodellen zu integrieren, werden jährlich zwei Millionen Euro in die Hand genommen. Ein weiteres Projekt: Großveranstaltungen wie etwa die Handball-Europameisterschaft der Frauen in Ungarn, der Schweiz und Österreich (Schauplatz Tirol).
Der Sportminister plant unter Einbeziehung der Funktionäre zudem eine schrittweise wie sportartenspezifische Aufsperrphase nach dem Lockdown.