Fast 38.000 Neuinfizierte in Italien, 636 Tote
In Italien ist am Donnerstag die Zahl der Coronavirus-Todesopfer weiter gestiegen. 636 Tote wurden in 24 Stunden verzeichnet, das ist der höchste Stand seit dem 6. April. Die Zahl der Neuinfizierten stieg in 24 Stunden auf 37.978. Die drei norditalienischen Regionen Venetien, Friaul Julisch Venetien und Emilia Romagna führen nun strengere Anti-Covid-Maßnahmen ein. In den USA wurden gar 143.231 neue Fälle verzeichnet, der höchste Wert überhaupt.
In den drei vor allem betroffenen italienischen Regionen dürfen Bürger bis zum 3. Dezember nicht mehr in den Stadtzentren spazieren gehen. Auch der Zugang zu den Stränden soll verboten werden. In Supermärkten sollen Personen über 65 Jahren in den ersten zwei Öffnungsstunden vorgelassen werden. Lediglich eine Person pro Familie darf in Supermärkten einkaufen.
In den Schulen sind Sport- und Gesangsunterricht sowie das Spielen von Blasinstrumenten verboten. Einkaufszentren sind an Wochenenden geschlossen. Sonntags sind alle Shops mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Trafiken gesperrt. Öffentliche Verkehrsmittel müssen die Plätze von 80 auf 50 Prozent reduzieren. Sportevents kann man nur besuchen, wenn man innerhalb der vergangenen 72 Stunden negativ getestet wurde. Die Maßnahmen gelten von Samstag bis zum 3. Dezember.
Damit wollen die Präsidenten der drei Regionen vor allem Ansammlungen vermeiden, nachdem am vergangenen Wochenende Strände und Parks überfüllt waren. „Wir rufen die Bürger zu einigen Opfern auf, damit unsere Region nicht zur ‚roten Zone‘ erklärt wird“, sagte der Präsident Venetiens, Luca Zaia, am Donnerstag.
Die Regierung von Premier Giuseppe Conte will am Freitag entscheiden, ob auch das süditalienische Kampanien zur „roten Zone“erklärt wird. In Neapel sollen mehr Polizisten eingesetzt werden, um einen Menschenandrang wie am vergangenen Wochenende zu vermeiden, als sonnenhungrige Bürger in Massen am Meeresufer und im Stadtkern flanierten.
Im spanischen Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona bleiben wegen der Corona-Pandemie alle Bars und Restaurants sowie alle Kinos und Theater bis 23. November geschlossen. Man habe die entsprechende seit dem 16. Oktober geltende Anweisung um weitere zehn Tage verlängert, erklärte die regionale Gesundheitsministerin Alba Verges am Donnerstag in Barcelona.
Alle EU-Länder bis auf Finnland und Teile Griechenlands werden weiterhin von der EU-Corona-Ampel mit der höchsten Warnstufe rot bewertet. Laut dem Update von Donnerstag werden neben Finnland nur einzelne Regionen Griechenlands auf der EU-Karte zur Einschätzung der Corona-Situation orange eingestuft. Im Unterschied zur Vorwoche werden nunmehr auch die zu Portugal gehörenden Azoren rot eingestuft. Grünes Licht gibt es nur für Westfinnland und Dänemarks autonomes Territorium Grönland.
Orange sind in Griechenland Kreta, die Kykladen, Mittelgriechenland sowie der nordwestliche Peloponnes markiert. Grau erschien am Donnerstag Liechtenstein, was bedeutet, dass der EU-Gesundheitsagentur ECDC noch nicht genug Informationen für eine Neubewertung vorliegen.