Ski-Freestyle

Auftakt zum Slopestyle-Weltcup: Der Vorhang fällt am Stubaier Gletscher

Hannes Rudigier hat sich für den Slopestyle-Heimweltcup einiges vorgenommen.
© Hologram Media

Corona zum Trotz starten die Freeskier mit einem Slopestyle-Weltcup in Tirol in die neue Saison. Aus heimischer Sicht gelten dabei mit Lara Wolf und Hannes Rudigier zwei Paznauner als heißeste Aktien.

Von Tobias Waidhofer

Neustift – Nicht nur die Skispringer starten am Wochenende in die neue Weltcup-Saison, auch die ÖSV-Freeskier stehen in den Startlöchern. Und das tun sie an einem speziellen Ort, denn der Slopestyle-Weltcup steigt am Samstag (11.15 Uhr, live ORF 1) „dahoam“ am Stubaier Gletscher, natürlich unter besonderen Bedingungen: „Wir haben gemeinsam mit dem ÖSV ein Präventionskonzept anhand der bundesweiten Vorgaben erarbeitet, darüber hinaus auch noch Maßnahmen getroffen, die eine professionelle und sichere Abwicklung ermöglichen“, betonte Erich Flatscher vom Organisationsteam.

Sportlich stehen im Snowpark DC Stubai Zoo auf über 3000 Metern Seehöhe die internationalen Stars der Szene wie Norwegens Olympiasieger Oystein Braten („Ich liebe es, am Stubaier Gletscher zu fahren“), der mehrfache Schweizer Gesamtweltcupsieger Andri Ragettli sowie die estnische Siegerin von 2018, Kelly Sildaru, im Blickpunkt. Die heißesten ÖSV-Aktien heißen wohl Lukas Müllauer (Salzburg) und Sam Baumgartner (Oberösterreich), doch auch eine Tiroler Abordnung will sich „dahoam“ in Szene setzen:

Laura Wallner (22 Jahre/Stubai): „Ich habe den Sturz gut verdaut“, meint die Stubaierin mit Blick zurück auf den Jänner 2019. Damals hatte sich die 22-Jährige in Font Romeu einen Oberschenkelbruch zugezogen. Fast zwei Jahre und zwei Operationen später ist das Vertrauen in den eigenen Körper zurückgekehrt. „Ich fokussiere mich mehr, konzentriere mich besser und gehe alles einfach bedachter an.“ Aktuell sei sie bei 80 Prozent. „100 sag’ ich grundsätzlich nie“, lacht die Lokalmatadorin. Die wegen den Corona-Bestimmungen fehlenden Zuschauer bei ihrem Weltcup-Comeback seien kein Problem: „Ich konzentriere mich ohnehin auf mich.“

Lara Wolf.
© Sina Filipowski

Lara Wolf (20/Paznaun): Die Paznaunerin ist heiß auf den Start. „Für mich kommt er keinesfalls zu früh, ich freue mich wahnsinnig, es ist wunderbar, dass der Weltcup überhaupt stattfinden kann“, weiß die 20-Jährige, die am Wochenende auch neue Tricks präsentieren will. Welche das sind? „Den ein oder anderen hab’ ich in der Tasche. Aber das ist topsecret“, lacht Wolf, die in der vergangenen Abbruch-Saison Platz acht im Gesamtweltcup belegte. Ihr Ziel für den Auftritt in der Tiroler Heimat? „Meinen Run runterzubringen, aber natürlich wäre der Finaleinzug (Top 16, Anm.) etwas Schönes.“ Dieser scheint ihr ohne Frage zuzutrauen.

Hannes Rudigier (20/Paznaun): Fragt man Trainer Roman Kuss, welcher Athlet über den Sommer den größten Sprung gemacht habe, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen und heißt: „Hannes Rudigier.“ Der Brett-Artist aus Kappl zeigte zum Ende der vergangenen Saison als Elfter auf und hat auch schon den Europacup-Gesamtsieg (2019) vorzuweisen. „Ich bin in einer ziemlich guten Verfassung, hab’ den ganzen Sommer hart trainiert und möchte mein Bestes zeigen.“ Der Blick geht bei Rudigier aber bereits ins Jahr 2022: „Die Olympia-Qualifikation ist mein großes Saisonziel, alles, was dazukommt, ist ein Zuckerl.“ Zuletzt zeigte der Tiroler mit einem „Double Cork 1800“ auf. Das ist deshalb so besonders, weil er dies als erster Österreicher geschafft hat. „Das ist schon ganz cool.“ Vom sympathischen Oberländer wird man sicher noch einiges hören.

So wie vielleicht auch von anderen Nachwuchsathleten, denn mit Daniel Bacher (15 Jahre/Medraz im Stubaital), Nicolas Biembacher (Hopfgarten), David Wolf (Paznaun) und dem Vorarlberger Julius Forer schnappen vier weitere „Young Guns“ dieser Tage Weltcup-Luft.

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