Digitales Gästebuch für Gäste und Einheimische im Außerfern startet
Gemeinden und Tourismusverbände im Außerfern wollen mit einer einheitlichen Gästeregistrierung sicherer durch den Winter kommen.
Reutte – Rund 230 Wirte sowie 380 Hotels und Beherbergungsbetriebe mit Gastronomie müssen seit 19. Oktober 2020 auch im Bezirk Reutte die Daten ihrer Gäste beim Zutritt erfassen. „Wir rechnen mit einer Papierflut von 10.000 bis 20.000 Zetteln am Tag“, prognostizierte die Wirtschaftskammer Reutte bereits vor dem zweiten Lockdown und forderte daher ein einheitliches System für die digitale Gästeregistrierung.
Laut der entsprechenden Verordnung müssen Wirte Vor-, Nachname und Telefonnummer ihrer Gäste sowie Datum, Uhrzeit und – wenn möglich – Tischnummer erfassen, maximal vier Wochen lang aufbewahren und bei Bedarf den Behörden digital aushändigen. „Wenn es der Gesundheit dient, werden wir das machen“, sagte damals Wolfgang Winkler, Leiter der WK Reutte. Allerdings befürchtete er eine Zettelwirtschaft ungeahnten Ausmaßes – sie sollte wahr werden.
Schulterschluss des gesamten Bezirkes
„Das muss doch längst digital funktionieren“, sagte Winkler und holte mit IntraService-Chef Martin Nigg einen IT-Experten ins Beraterteam. Winkler wusste, dass es zwar ein Dutzend Registrierungs-Apps gibt, die digital arbeiten. Aber leider stünden viele unterschiedliche zur Wahl. „Wenn sich zwei Wirte zufällig für die gleiche Lösung entscheiden, ist das angenehm, würden aber alle Betriebe dieselbe verwenden, wäre es doch für alle am einfachsten.“ Auch Martin Nigg forcierte diesen Schritt.
Winkler „kurbelte“ und es kam zum Schulterschluss des gesamten Bezirkes Reutte. Die vier Tourismusverbände und 37 Gemeinden haben sich dazu entschlossen, eine bezirksweit einheitliche, digitale Kontaktnachverfolgungslösung, sprich Gästeregistrierung, einzuführen – kostenlos für alle. Sämtliche Implementierungs- und Wartungskosten werden von den TVB und den Planungsverbänden getragen. Auch Betriebe und Vereine sollen davon profitieren.
Die eingesetzte Lösung heißt „feratel MyVisit-Pass“. Wie das einfache System funktioniert, wird auf der Informationswebsite pass.allesausserfern.at erklärt. Ist die kurze Ersteinrichtung einmal am eigenen Smartphone durchgeführt, werden die notwendigen Angaben am Gerät gespeichert und somit immer wieder verwendet. Beim Betreten eines Lokals kann der Gast mit der „MyVisitPass“-App einen QR-Code (am Tisch oder im Raum aufgestellt) scannen und einchecken. Beim Verlassen der Gaststätte sollte er wieder auschecken.
Registrierung in Papierform bleibt weiterhin möglich
Die Mitarbeiter in den Tourismusbüros wurden bereits auf dieses neue Gästeregistrierungssystem geschult. Betriebe oder Vereine, die das für sie kostenlose System einsetzen möchten, können sich ab 23. November an ihren zuständigen Tourismusverband wenden. Die Registrierung in Papierform bleibt weiterhin möglich.
„Wir hoffen auf eine rege, bezirksweite Verwendung dieses Systems in allen Betrieben, die es machen müssen, und anderen, die es wollen, um die Registrierung aller Einheimischen und Gäste so einheitlich wie möglich zu machen“, wünschen sich die Systempartner. (TT, hm)