Maiers Vierer in St. Moritz nur von Friedrich geschlagen
Meter, Punkte und Sekunden – der Sport lässt sich von der Corona-Pandemie nicht ausbrem ...
Der portugiesische Hausherr und Medizin-Student Miguel Oliveira beschenkte KTM mit dem nächsten Sieg und bestätigte die Beförderung.
Von Daniel Suckert
Innsbruck, Portimao –„Wir suchen ja einen neuen Kapitän. Ich glaube, Miguel hat sich heute klar dafür beworben“, sprudelte es auch KTM-Motorsportchef Pit Beirer nach dem Portugal-Sieg seines Schützlings Miguel Oliveira heraus. Für den rotweißroten Rennstall war es am Ende der dritte Saisonerfolg – für den Portugiesen, der nun ins Werksteam aufsteigt, der zweite.
Weder der „Aussi“ Jack Miller (2./Ducati) noch der Drittplatzierte Franco Morbidelli (ITA/Yamaha) konnten den Solo-Ritt Oliveiras beeinträchtigen. Der frischgebackene Weltmeister Joan Mir musste seine Suzuki frühzeitig – mit technischen Problemen – in der Garage parken.
Dass sich Pol Espargaro (4.) nach der Zieldurchfahrt mit einer langen und freundschaftlichen Umarmung bei Beirer verabschiedete, sagte mehr als tausend Worte. Der Spanier hatte sich zum KTM-Abschied den ersten Triumph gewünscht. Nach vier Jahren bei den Orange-Blauen zieht es ihn 2021 zu Honda.
Der Sieg und der vierte Rang für KTM bestätigten, was sich heuer immer wieder angedeutet hatte: Der Rennstall aus Oberösterreich ist in der Spitze der Königsklasse auf zwei Rädern angekommen. Beirer: „Es ist unfassbar, was sich da bei uns abspielt. Auf unterschiedlichen Strecken, mit unterschiedlichen Piloten – das ist der Beweis für unsere harte Arbeit, die wir das ganze Jahr abspulen.“
Hart gearbeitet hat ebenso Miguel Oliveira. Mit dem gestrigen Heim-Triumph in Portugal und dem Erfolg in Spielberg im heurigen Sommer zeigte der Pilot, der nebenbei ein Medizin-Studium absolviert, welches Potenzial in ihm schlummert: „Von solchen Rennen kannst du nur träumen. Es ist ein großartiger Tag. Meine Eltern sind hier, die meinen ersten Sieg (Spielberg, Anm.) nicht miterleben konnten. Ich bin so dankbar, die Saison auf so einem hohen Level beenden zu dürfen.“
Den rotweißroten Erfolg komplettierte die Moto3-Klasse – da krönte sich der Spanier Albert Arenas zum Champion. Und das mit gerade vier Zählern Vorsprung.