Regierung: Lockdown bis mindestens 7. Februar, FFP2-Maskenpflicht fix
Wie die Regierung bestätigt hat, bleibt der Lockdown bis mindestens 7. Februar aufrecht ...
343.227 Südtiroler ließen sich freiwillig auf Corona testen. Delegationen aus Innsbruck und Wien waren vor Ort, um die Aktion zu begutachten.
Von Benedikt Mair
Bozen, Innsbruck – Drei Tage, 184 Screening-Stationen, Tausende Ärzte, Pfleger, Sanitäter und Feuerwehrleute im Einsatz: Der am Wochenende durchgeführte Covid-Massentest war mit einem enormen Aufwand verbunden – der offensichtlich nicht umsonst war. 343.227 Bürgerinnen und Bürger ließen sich bis Sonntagabend freiwillig auf das Virus untersuchen, 0,9 Prozent der Teilnehmer (3185) erhielten ein positives Ergebnis. Für die in Österreich geplante Testreihe ab Anfang Dezember könnte das Südtiroler Modell ein Vorbild sein. Delegationen aus Innsbruck und Wien machten sich vor Ort ein Bild.
„Südtirol kann stolz auf sich sein“, sagte der dortige Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) gestern Nachmittag bei einer Pressekonferenz in Bozen. „Es hat unsere optimistischen Erwartungen übertroffen“, erklärte er im Hinblick auf die hohe Beteiligung – 350.000 Menschen waren zum Mitmachen aufgerufen. „Großen Bürgersinn und Verantwortungsbewusstsein“ habe die Bevölkerung bewiesen.
„Wir sind mit dem Contact-Tracing nicht mehr hinterhergekommen“, schildert der Landeshauptmann die Ausgangslage für die Massentests. „Diese Aktion ermöglicht es uns jetzt, wieder die Kontrolle zu erlangen.“ Es sei wichtig gewesen, positive Fälle „herauszufischen“ – auch wenn einigen diese Zahl niedrig erscheine. „Diese 3000 wären möglicherweise unentdeckt geblieben“ und hätten weitere Menschen anstecken können. Kompatscher rief dazu auf, jetzt nicht nachlässig zu werden, Hygieneregeln weiter einzuhalten und „nicht das zu verspielen, was hier Großes geleistet wurde“. Patrick Franzoni vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, der Leiter der Testaktion, lobte besonders die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren, Gemeinden und Rettungsdiensten. Diese seien „die besten Partner, die du haben kannst“, da sie in den Dörfern und Städten verankert seien und die Gegebenheiten kennen würden.
Ein Bild der flächendeckenden Testaktion machten sich gestern in Bozen Delegationen des österreichischen Bundeskanzleramtes, des Gesundheits-, Verteidigungs- und Innenministeriums sowie des Landes Tirol. „Unser Eindruck ist ein sehr positiver“, erklärte Markus Gstöttner, stellvertretender Kabinettschef des Kanzleramtes in Wien. „Das Projekt ist mit kurzer Vorlaufzeit gestartet, funktioniert operativ, die Beteiligung der Bevölkerung ist gut.“ Magnus Gratl vom Büro des Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter und Thomas Saurer, Leiter der Abteilung Repräsentationswesen, nannten das Projekt in Südtirol ein „ausgezeichnetes Lernbeispiel, von dem wir hoffen, es genauso gut umsetzen zu können“.
Heute Abend beraten Österreichs Landeshauptleute in einer Videokonferenz unter anderem über die Massentests. Er sei eingeladen, um über die Erfahrungen zu berichten, bestätigte gestern Arno Kompatscher. „Im Austausch befinden wir uns ohnehin laufend.“