Der Zauber ist nicht verflogen: Stück zeigt Harry-Potter-Fortsetzung
Der erste Harry-Potter-Film wurde vor 20 Jahren fertig gedreht und kam in die Kinos. Di ...
Ein Livestream aus den Kammerspielen für Petra Maria Kraxners Stück „Alter Ego“.
Innsbruck – Geisterpremiere, was für ein grausliches Wort, doch den Kern der traurig anmutenden Sache beschreibt es punktgenau: die erste Aufführung eines Theaterstücks ganz ohne Publikum. Im Lockdown haben kulturelle und sonstige Veranstaltungen Pause. Völlige Ruhe, weil Leere auf den Rängen.
Professionelle Schauspieler dürfen immerhin proben und ihrem Beruf nachgehen. Folglich wird auch am Tiroler Landestheater der Terminplan wie in echt eingehalten: Hauptprobe, Generalprobe, Premiere. Sinn und Zweck all dieser Übungen: Sobald Kultur wieder vor Zusehern stattfinden kann, soll Aufführungsreifes zur Hand sein.
Am Landestheater machte die Janácˇek-Oper „Katja Kabanowa“ am 14. November den Anfang: Geisterpremiere im Großen Haus. Am Freitag dieser Woche folgt in den Kammerspielen sogar eine Uraufführung vor leeren Rängen. Auf dem Programm steht „Alter Ego“, ein Stück der Tiroler Autorin Petra Maria Kraxner. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die unter Leistungs- und Optimierungsdruck in eine psychische Ausnahmesituation schlittert.
Die Uraufführung von „Alter Ego“ ist am Freitag, 27.11., ab 20 Uhr live im Internet zu sehen: auf www.tirol.gv.at sowie auf dem Facebook- und YouTube-Kanal des Landes.
Kein einfacher Stoff, sondern einer mit experimentellem Charakter, eine Herausforderung für das Ensemble. Und dessen schauspielerisches Bemühen soll nun doch so etwas wie eine Öffentlichkeit erhalten. Auf Anregung von Kulturlandesrätin Beate Palfrader wird „Alter Ego“ Freitagabend per Livestream gratis im Internet übertragen. Mitarbeiter der Landesregierung übernehmen die technische Abwicklung.
Dass das Landestheater mit Aufführungen in Pandemiezeiten häufiger ins Internet ausweicht, ist vorerst nicht geplant. Dies hängt aber wohl auch davon ab, wann die Theatertüren wieder geöffnet werden dürfen. Die Zweifel daran, dass dies noch heuer sein wird – nach dem avisierten vorläufigen Ende des aktuellen Lockdowns am 6. Dezember – sind jedenfalls nicht mehr zu überhören.
Erste Geisterpremiere im Dezember ist die Lehár-Operette „Der Zarewitsch“ am 5.12. So viel ist fix. (mark)