Keine Kosten gescheut: Volleyball-Derby geht als TV-Spiel über die Bühne
TI-volley vs. VC Tirol: kein Tiroler Volleyball-Derby wie jedes andere. Leere Ränge, dafür im TV (15 Uhr; ORF Sport+; USI) und der Boden kommt aus Oberösterreich.
Von Daniel Suckert
Innsbruck – „Jetzt sind wir langsam präsenter als die Skifahrer“, erklärte ein gut gelaunter TI-Obmann Michael Falkner gestern mit einem Augenzwinkern. Wenn seine Damen heute (15 Uhr) gegen den VCT in der USI-Halle aufschlagen, ist es das zweite TV-Spiel hintereinander für TI-abc-fliesen-volley.
Die unkomplizierten Zeiten, in denen Falkner einfach bei Hypo-Macher Hannes Kronthaler um einen Boden anfragen konnte, sind vorbei, seit sich Kronthaler in die zweite österreichische Herren-Liga zurückgezogen hat. Mit Hilfe des Österreichischen Volleyball-Verbands (ÖVV) wurde der „Much“ aber in Oberösterreich fündig.
Ein Transporter, 500 Kilometer und neun Fahrstunden (hin und zurück) später war der Boden in der Tiroler Landeshauptstadt. Neun Freiwillige, neun Pizzen und neun Arbeitsstunden später war das Parkett mit dem nötigen Fernseh-Boden verlegt und geklebt.
Viel Aufwand, den (fast) niemand vor Ort bestaunen kann. Die Corona-Pandemie bleibt der große Wermutstropfen. Falkner: „Schade, wir hätten sicher 600 Zuschauer begrüßen können. Wir sind gut drauf und auch der VCT hat Rückenwind.“
Das unterstreicht auch VCT-Obfrau Therese Achammer, die ihrer Mannschaft leider nicht vor Ort die Daumen drücken kann. Ein positiver Corona-Test verhindert das. Die „Grande Dame“ des Tiroler Volleyballsports ist symptomlos und wird natürlich vor dem Fernseher Platz nehmen. Dass ihrer Mannschaft die Revanche (erstes Duell: 0:3) in der 55. Ausgabe des Aufeinandertreffens gelingen könnte, daran zweifelt sie nicht: „Wir haben die vielen Fehler abgestellt und sind konstanter.“ Auch ihre kanadische Legionärin Natasha Calkins lobt Achammer – um deren Qualitäten weiß auch die TI. Falkner: „Der Ausgang ist komplett offen.“