Meister-Play-off bei der WSG Tirol (noch) kein Thema: „Wir bleiben demütig“
Nach dem starken 4:1-Sieg gegen den WAC blickt die WSG Tirol mit internem Konkurrenzkampf dem Rapid-Gastspiel entgegen.
Von Alex Gruber
Innsbruck – Eine lupenreine erste Halbzeit, zwei Debütanten-Tore (Gugganig, Smith) sowie zwei Joker-Treffer (Anselm, Smith) nach der Drangphase des WAC injizierten der WSG Tirol beim 4:1(2:0)-Sieg gegen den WAC noch mehr Moral. „Der Gesamtauftritt gibt uns Kraft. Am Ende des Tages sind wir sehr stolz“, sprach die sportliche Führung um Cheftrainer Thommy Silberberger und Manager Stefan Köck wie so oft im Einklang.
Während sich der nach Reisestrapazen müde gewordene WAC für das Europa-League-Gruppen-Endspiel gegen Feyenoord Rotterdam bis Donnerstag einmal kräftig durchschütteln muss, können die WSG-Kicker den Moment genießen.
Die Betonung liegt auf Moment. „Man geht nach so einem Match am Montag natürlich freudiger ins Büro, schaut gerne auf das Match und die Tabelle (aktuell Platz sechs, Anm.). Aber wir bleiben weiter demütig“, nimmt Köck das Wort Meister-Play-off in der oberen Tabellenhälfte nach zehn Runden weiterhin nicht in den Mund.
Dabei ist es Woche für Woche – die WSG feierte in den letzten vier Bundesliga-Spielen drei Siege – umso erstaunlicher, wie abgezockt die stark verjüngte WSG-Truppe (die Passquote gegen den WAC lag bei 83 Prozent) agiert. Neben der Innenverteidigung um Raffael Behounek und David Gugganig spuckt auch Nemanja Celic im zentralen Mittelfeld immer mehr Eiswürfel. „Die Jungs merken selber, was geht“, weiß Köck, dass sich die Brust kollektiv verbreitert hat.
„Es war heute eine super Mannschaftsleistung. Auch die Widerstände in der zweiten Halbzeit haben wir als Mannschaft gemeistert. Die Richtung stimmt“, äußerte sich nach dem Schlusspfiff Tobias Anselm, der mit seinem Joker-Tor zum 3:1 wieder für mehr Ruhe im Tivoli gesorgt hatte.
Silberberger hat zur Stunde die Qual der Wahl. 15 vollwertige Kaderspieler (inklusive der fünf eingewechselten Akteure gegen den WAC) waren gestern beim so genannten Spielersatztraining am Platz, um sich wieder zu empfehlen. „Es ist nicht so einfach, zumal ich mit einigen ja schon viele Jahre zusammenarbeite“, notiert der Cheftrainer bezüglich Personalwahl: „Aktuell gibt uns der Erfolg Recht.“
Am Sonntag geht’s zu Rapid, dem nächsten Europa-League-Starter, der zuvor am Donnerstag im Gruppen-Endspiel gegen Molde gewinnen muss: „Auch sie werden die Doppelbelastung spüren.“ Die WSG will mehr.