Corona-Krise

Bildungsminister Faßmann: „Tests an Schulen werden zur Normalität“

Minister Faßmann qualifiziert Masken-Pflicht für Schüler als „gelinderes Mittel“.
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Zwei Drittel der Lehrer aus sechs Bundesländern haben sich testen lassen. 0,24 Prozent von ihnen sind Corona-positiv.

Von Karin Leitner

Wien – Nicht nur betreut wird an den Bildungsstätten seit gestern, sondern erneut unterrichtet. Für alle gilt das nicht. Bei den meisten Oberstuflern und den Studenten ist weiterhin „Distance Learning“ angesagt. Vor Ort sind Maturanten und Pflichtschüler. Nur Volksschüler haben während des Unterrichts keine Maske zu tragen, für alle anderen ist es Pflicht.

Es sei „das gelindere Mittel“, um „Präsenzunterricht“ zu ermöglichen, sagt ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann. Jene, die eine MNS-Pause bräuchten, könnten sie machen – „am besten bei offenen Fenstern“. Eine Schule sei ja „kein Operationssaal“, befindet er.

„Wir haben Infektionsketten durchbrochen“

Damit keine Pädagogen infiziert vor den Schülern stehen, konnten sich jene in sechs Bundesländern am vergangenen Wochenende testen lassen; ebenso das Kindergartenpersonal. 72 Prozent von ihnen haben das getan. 0,24 Prozent – das sind rund 300 Leute – haben ein positives Ergebnis bekommen. Keine Zahlen gibt es für Wien, Tirol und Vorarlberg – weil die Lehrer und Kindergartenpädagogen bei den generellen Massentests dabei sind. Dass zwei Drittel des Lehrpersonals in Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland, der Steiermark, Kärnten und Salzburg checken haben lassen, ob sie das Virus in sich tragen, ist für Faßmann „mehr als ein respektabler Wert“. Großartig sei dieser. „Wir haben Infektionsketten durchbrochen.“

Der Anteil der positiv getesteten Pädagogen ist niedriger als jener, der bei der „Dunkelzifferstudie“ der Statistik Austria im November ausgewiesen worden ist; da waren es 3,1 Prozent. Nachdem die Bestätigung der positiven Befunde durch PCR-Tests aussteht, könnte der jetzige Wert sinken. Wie ist der Unterschied zur „Dunkelzifferstudie“ zu erklären? Faßmann hat zwei Thesen: Freiwillig testen ließen sich tendenziell jene, die gesundheitsbewusst seien, sich an Regeln hielten. Und: Die „Dunkelzifferstudie“ sei am Höhepunkt der zweiten Corona-Welle gemacht worden, die Lehrer-Massentests am Ende des zweiten „harten Lockdowns“.

Nächste Tests im Jänner

Tests an Schulen würden „zur Normalität werden“, sagt Faßmann. Die nächsten gebe es im Jänner. Ob Massentests oder „spezifische dezentrale“ sei offen.

Nicht nur Lehrer haben vor dem Lockdown Schüler angesteckt, sondern auch solche Lehrer. Warum werden die Schüler nicht getestet? Faßmann verweist auf deren große Zahl – 1,1 Millionen. Dazu komme, dass jüngeren Schülern aus Sicht der Eltern manche Testmethoden nicht zuzumuten seien. „Da müssen wir noch reflektieren. Wir haben hier noch ein klein wenig Zeit.“ Es kämen auch ständig neue Verfahren auf den Markt.