Weihnachten 2020

Wie man sich die Weihnachts-Feiertage selbst zu einem stimmigen Fest macht

Auch in der Corona-Pandemie muss man Weihnachten nicht alleine feiern: Man muss sich dafür erheben und Ideen jetzt umsetzen.
© imago/STPP

Wer vor Weihnachten und der Zeit danach Bammel hat, muss das jetzt ändern. Wichtig dafür ist, zu erkennen, was einem an diesen Tagen wirklich Freude bereitet. Zudem sind zu hohe Erwartungen kontraproduktiv.

Von Susann Frank

Innsbruck – Weihnachten ist mitnichten für jeden die schönste Zeit des Jahres. Statt einem fröhlichen Heiligabends im geborgenen Kreis der geliebten Familie entgegenzufiebern, schaut manch einer mit tristen Ausblicken auf den 24. Dezember und die darauf folgenden Feiertage. Lebenssituation und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie können Auslöser sein.

Was brauche ich persönlich für schöne Weihnachten?

Psychologin Christa Schirl erklärt, wie man selbst gegensteuern kann, damit sich die traurigen Visionen nicht bewahrheiten: „Die erste Frage, die ich mir stellen muss, lautet: ,Was brauche ich persönlich, damit die Feiertage für mich stimmig sind?‘“

Das könne für jeden Menschen etwas anderes sein: „Für die einen Menschen können das Ausflüge in die Natur sein, die anderen wollen Ruhe und wieder andere wünschen sich, die Tage nicht allein verbringen zu müssen“, berichtet die Linzerin.

Für Menschen, die alleine sind, sich aber vor der Einsamkeit fürchten, ist es wichtig, sich jetzt nach Möglichkeiten im Rahmen der Corona-Bestimmungen umzuschauen, weil Einsamkeit wie eine große Erkrankung sein könne. „Ich muss selbst die Fühler nach Mitmenschen ausstrecken. Bei Nachbarn oder Arbeitskollegen anfragen, oder man lässt sich etwas einfallen.“

Schirl berichtet von einer Freundin, die einen Zettel an der Haustür kleben hat mit der Aufschrift: „Wer klopfet an zu Weihnachten? Oder man schaut sich Online-Plattformen, wie zum Beispiel ,Friendseek‘ um. Dort kann man nach einem Freizeitpartner suchen. Und vorher abklären, ob man dieselben Werte vertritt und Vorstellungen für die Feiertage hat.“

Weihnachten per Videotelefonie

Wer aufgrund der Pandemie Angst vor Ansteckung habe, könne auch auf die modernen Kommunikationsmittel zurückgreifen, sich Menschen suchen, mit denen man per Videotelefonie das Fest verbringen möchte. „Das Ganze könnte noch mit einem kleinen Geschenk, das zuvor per Post verschickt oder in den Briefkasten gesteckt wurde, eine nette Note bekommen.“

Bei jeglicher Zusammenkunft mit eher unbekannten Menschen wäre es gut, sich vorher ein, zwei lustige Anekdoten für die Treffen zu überlegen. „Dadurch sind schon einmal schöne Gesprächsansätze gegeben“, sagt Schirl.

Ganz wichtig sei zudem, den Gedanken hinsichtlich der Feiertage eine positive Richtung zu geben: „Ich persönlich entscheide, was auf dem Gabentisch liegt. Wenn ich nur auf das achte, was fehlt, bewege ich mich in einer Negativspirale. Wenn solche Gedanken kommen, muss ich sie wegschieben und Dinge suchen, die mich motivieren.“ Das Verfassen eines Briefes über Dinge, wofür man dankbar ist, sei ein Weg aus dem Teufelskreis.

Erwartungen herabsetzen hilft

Um an den Feiertagen selbst keine böse Überraschungen zu erleben, ist es, wie schon erwähnt, sinnvoll einen Plan zu haben. Dieser sollte jedoch nicht bis ins Kleinste durchorganisiert sein: „Weil immer etwas dazwischenkommen kann und dann wirft einen das aus der Bahn.“

Die Erwartungen herabsetzen, ist ein weiteres Rezept, damit einem die Zeit bis zum 6. Jänner gut bekommt: „Das Gut-genug-Weihnachtsfest ist das beste Weihnachtsfest, nicht nach dem Perfekten streben. Die Freude im Moment suchen“, rät Schirl.

Gelingen kann das auch durch Geben: „Weil es immer gut ist, wenn wir etwas für andere tun und damit Liebe verbreiten.“ Das muss nichts Wertvolles in Bezug auf die Kosten sein. Selbst gebackene Weihnachtskekse, eine nette Postkarte oder Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang zaubern so manchem Menschen ein Lächeln ins Gesicht und können somit beim Gebenden triste Gedanken vertreiben.

Füreinander da sein

Lass uns telefonieren! – Tel. 0664/4374254: Der Verein organisiert Telefonfreundschaften für Menschen mit Gesprächsbedarf. www.lassunstelefonieren.com

Plaudernetz – Tel. 05 1776 100: Hier werden Gesprächspartner anonym miteinander verbunden. Täglich von 12 bis 20 Uhr. www.fuereinand.at/plaudernetz

Telefonseelsorge – Tel. 142: Die Notrufnummer ist als telefonische Lebens- und Krisenhilfe 24 Stunden am Tag erreichbar. www.telefonseelsorge.at

Friendseek: Eine Online-Plattform, um gezielt Menschen mit denselben Interessen zu finden. www.friendseek.com

Besuchsdienste: Mehrere Einrichtungen wie Rotes Kreuz oder Caritas bieten lokale Besuchsdienste an. www.caritas.at; www.roteskreuz.at

Wohnbuddy: Eine Zimmervermittlung zwischen Jung und Alt. Beide profitieren voneinander. www.wohnbuddy.com

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Michael Domanig

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