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Obdachlos in Innsbruck: Tiroler verbrachten 72 Stunden auf der Straße
Drei Tage und drei Nächte waren Reini Happ und Reinhard Sachsenmaier ohne ein Zuhause. Um zu erfahren, wie es wirklich ist und, um auf Obdachlosigkeit hinzuweisen.
Von Andrea Wieser
Innsbruck – „Man hört jedes Geräusch, jedes Auto, den Tiefschlaf habe ich nicht erlebt“, sagt Reini Happ (46) über seine erste Nacht auf der Straße. In einer geheimen Ecke in der Innsbrucker Altstadt haben er und sein Kollege Reinhard Sachsenmaier (47) von Sonntag auf Montag geschlafen. Und das nicht, weil sie kein Bett zu Hause haben, sondern weil sie auf das Thema Obdachlosigkeit aufmerksam machen wollen.
Die beiden sind seit Jahren im Einsatz für Obdachlose in Tirol. Über den Verein „Reini Happ und seine Freunde“ werden regelmäßig Spenden gesammelt. Gerade wurden Christkindlgeschenke an sozial schwache Familien gespendet, Reini Happ fährt seit neun Jahren mit dem Vinzi-Bus Essen aus. Für Weihnachten haben sie sich eine ganz besondere Aktion ausgedacht. „Wir wollten nicht nur darüber reden, sondern auch selber spüren, wie das ist, obdachlos zu sein“, sagt Happ. Aber ich weiß natürlich, dass ich im Notfall heim in mein warmes Bett kann.“