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Spar-Chef Drexel wechselt nach 31 Jahren in den Aufsichtsrat von. Der Konzern ist gemeinsam mit der Ärztekammer Teil der „zucker-raus-initiative“.
Salzburg – Bei Spar geht eine Ära zu Ende. Mit 1. Jänner wechselt Spar-Urgestein Gerhard Drexel nach 31 Jahren als Spar-Vorstand und 20 Jahren als Firmenchef in den Aufsichtsrat des Handelsriesen. In der Amtszeit von Drexel expandierte der Konzern kräftig im In- und im Ausland. Der Umsatz stieg von 1,7 Mrd. Euro Anfang 1990 auf voraussichtlich rund 17 Mrd. Euro im Jahr 2020, die Mitarbeiterzahl stieg in diesem Zeitraum von 12.000 auf 86.000 Mitarbeiter.
Die Spar-Österreich-Gruppe befindet sich zu 93 Prozent im Besitz der heimischen Gründerfamilien Drexel, Poppmeier und Reisch und einigen österreichischen Klein-Gesellschaftern. Und das soll auch so bleiben. „Wir wollen nicht an die Börse und werden nie an die Börse gehen. Das ist bei uns ein absolutes Tabu“, sagte Drexel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur APA . Das sei nur öfters von außen angetragen worden. „Man fokussiert sich auf die Entwicklung des Börsenkurses statt auf die Erfüllung der Kundenbedürfnisse“, so der scheidende Vorstandsvorsitzende.
Drexel hat sich auch öfters kritisch zu gesellschafts- und gesundheitspolitischen Themen zu Wort gemeldet, unter anderem zu Umweltschutz und Freihandelsabkommen. Zu wenig berücksichtigt sieht Drexel, der Freihandel nach eigenem Bekunden nicht grundsätzlich ablehnt, die Umweltauswirkungen bei solchen Abkommen. „Wenn auf dem Altar des Freihandels, beim Mercosur-Abkommen, der Regenwald in Brasilien brandgerodet wird, damit Rinderfarmen und Sojaanbauflächen entstehen, da spielen wir nicht mehr mit“, meint Drexel. Spar hat sich auch öffentlich gegen Gentechnik in Lebensmitteln ausgesprochen, gegen Glyphosat in der Landwirtschaft und auch gegen zu viel Zucker in Lebensmitteln und Getränken. Das sei Firmen-DNA und werde auch weiterhin passieren.
In Sachen Zucker hat Spar 2019 mit Lebensmittel- und Getränkeherstellern, der Österreichischen Ärztekammer, Ärzten sowie medizinischen Verbänden die „zucker-raus-initiative“ gestartet. Seit 2017 hätten alle Partner gemeinsam eine Reduktion des Zuckeranteils in ihren Produkten von rund 11.500 Tonnen erzielt. Und man werde diese Strategie auch in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen, betont Drexel. Auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres warnt vor den Folgen eines zu hohen Zuckerkonsums. „41 Prozent der Österreicher zwischen 19 und 65 Jahren sind übergewichtig oder adipös“, betont Szekeres. Die österreichischen Ärzte, seien daher dankbar für jede Initiative, die zur Prävention beiträgt und die Menschen dazu bewegt, sich gesünder zu ernähren. (APA, TT)