Tirol/Italien

Zugbegleiterin als Weihnachtsengel: Odyssee und Herbergssuche mit Happy End

ÖBB-Zugbegleiterin Mariangela Bollati als rettender Hochzeitsengel im Advent.
© ÖBB

Wie eine Zugbegleiterin der ÖBB mit ihrem Engagement einer Familie aus Italien die Hochzeitsfeier rettete.

Innsbruck – Ihr Dienst an einem Samstag im Dezember wird Mariangela Bollati noch länger in Erinnerung bleiben. An jenem Tag fuhr die ÖBB-Mitarbeiterin planmäßig als Zugbegleiterin mit der S4 um 21.49 Uhr vom Innsbrucker Hauptbahnhof zum Bahnhof Brenner. Im Zug befand sich unter anderem eine italienische Familie, zwei Erwachsene und zwei Kinder (sechs und acht Jahre alt). Beim Scannen der Tickets wurden diese als ungültig ausgewiesen. Die Familie erklärte, dass sie mit dem ÖBB-Nightjet von München Hauptbahnhof nach Roma Termini reisen wollte. Aufgrund des starken Wintereinbruchs und der Streckenunterbrechungen südlich des Brenners sei dieser Zug ausgefallen, worauf die Familie in München die Auskunft erhielt, von Innsbruck über Brenner-Bozen-Verona bis nach Rom zu reisen.

Die umständliche Reise wurde deshalb in Kauf genommen, weil in vier Tagen ein Hochzeitstermin in der Heimatgemeinde in Italien fixiert war. Dieser Termin schien zu diesem Zeitpunkt jedoch in weite Ferne gerückt – ein Weiterkommen vom Brenner in Richtung Süden war an diesem Abend mit dem Zug nicht mehr möglich. Ein Hotelzimmer zu finden, war aufgrund der Corona-Bestimmungen ebenfalls unmöglich.

ÖBB-Zugbegleiterin Mariangela Bollati erwies sich in dieser Lage als rettender Engel: Sie organisierte über die italienische Polizei einen Schlafplatz beim Roten Kreuz am Brenner. Am nächsten Tag informierte sie die italienische Familie über die Zugverbindungen, die ab Anfang der Woche wieder in Richtung Süden fuhren. Dank ihrer Hilfe bekam die Familie aus Italien nicht nur eine Unterkunft und die Information über die Wiederaufnahme des Zugverkehrs. Mariangela Bollati hatte auch einen großen Anteil daran, dass der Hochzeitstermin wenige Tage später wie geplant wahrgenommen werden konnte. So nahm die ursprüngliche Weihnachtsodyssee für die Familie aus Italien doch noch einen glücklichen Ausgang. (TT)

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