Tourismus und Transit als Zankapfel, Wintersaison für NEOS nicht mehr zu retten
➤ Ernüchternd ist für FPÖ-Parteiobmann Markus Abwerzger die Transitbilanz für das Jahr 2020. „Nicht überraschend, dass die Pandemie nur wenig Auswirkungen gezeigt hat, denn die Wirtschaft musste nach den nationalen Lockdowns in europäischen Staaten rasch wieder in die Gänge gebracht werden.“ Für Abwerzger ist der Verkehr eine Dauerbaustelle. „Ich erinnere an die Probleme bei der Verlagerung auf die Rollende Landstraße und die massiven Verzögerungen der Bauarbeiten beim Brennerbasistunnel. Hier wäre die Landesregierung gefordert.“
➤ Den Ball nach Südtirol und Bayern spielt Grün-Nationalrat Hermann Weratschnig. Die Nachbarn mögen sich vom „Transitjoch“ befreien, meint er. Gegenseitige Absichtserklärungen hätten bis dato wenig Wirkung, das Transitproblem bei den Ursachen zu lösen bzw. die Verlagerung noch stärker auf die Schiene zustande zu bringen.
➤ Im Vorjahr wurden in Österreich um rund 1,8 Milliarden Liter weniger Diesel und Benzin getankt. Diese Bilanz zieht der Verkehrsclub Österreich, VCÖ. Der CO2-Ausstoß des Kfz-Verkehrs habe damit im Jahr 2020 um mehr als vier Millionen Tonnen abgenommen. „Mit rund 20 Millionen Tonnen hat der Verkehr sein Klimaziel für das Jahr 2020 zwar erreicht, aber von den Klimazielen für das Jahr 2030 ist der Verkehrssektor noch weit entfernt“, warnt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Ohne zusätzliche Maßnahmen drohe im Jahr 2021 wieder ein Anstieg der vom Verkehr verursachten Treibhausgase.
➤ NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer meint: „Es ist nun endgültig an der Zeit, den TirolerInnen zu sagen, dass die Wintersaison nicht mehr zu retten ist.“ Die wichtigsten europäischen Länder, aus denen die Gäste früher gekommen seien, würden ihre Maßnahmen und Grenzkontrollen ob der neuesten Corona-Mutation weiter verschärfen. „Die Hinhaltetaktik der Bundes- und Landesregierung ist gescheitert. Landeshauptmann Platter muss der Realität endlich ins Auge blicken und darauf reagieren“, meint Oberhofer. Für die Tiroler Wirtschaft und den Arbeitsmarkt bahne sich eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß an. Oberhofer fordert einen Krisenplan. (aheu)