Erste Impfungen außerhalb der Heime bereits im Jänner
Neben den Impfungen in Alters- und Pflegeheimen sollen noch im Jänner bereits die ersten Impfungen außerhalb der Heime durchgeführt werden. Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Stellungnahme gegenüber der APA ankündigt, sollen nun auch über 80-Jährige geimpft werden, die sich zu Hause befinden oder familiär betreut werden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober rechtfertigte indes die Verzögerung der Corona-Impfungen.
Mit der Zulassung des zweiten Impfstoffes von Moderna sei nun auch mehr Impfstoff verfügbar, erklärte Kanzler Kurz. Daher soll nun mit Impfungen außerhalb der Heime begonnen werden. „Je schneller wir die ältere Generation und vulnerablen Gruppen impfen, desto besser werden wir die Krankenhäuser und Intensivstationen entlasten“, so Kurz. Der Schutz dieser Menschen stehe in den kommenden Wochen im Fokus der Impfungen.
Nach Kritik an den nur zögerlich anlaufenden Corona-Impfungen hat die Bundesregierung reagiert und die Impfungen vorgezogen, deren offizieller Staat für den 12. Jänner geplant war. Zudem hatte die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA entschieden, als zweiten Corona-Impfstoff ab sofort auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zuzulassen.
Gesundheitsminister Anschober rechtfertigte nach der Kritik die Verzögerung im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal damit, dass zunächst die Pilotphase abgewartet wurde. Es sei die größte Impfkampagne jemals in Österreich, diese brauche eine präzise Vorbereitung und eine Pilotphase, meinte er. Es sei dabei um die Logistik und Vorbereitung in Alters-und Pflegeheimen sowie die Verträglichkeit der Impfung gegangen. Hier habe es gute Rückmeldungen und deshalb können nun Impfungen vorgezogen werden, sagte Anschober.
Ab Montag gehe die Impfung dann „wirklich in die Breite“. Es gebe schon mehr als 30.000 Vakzine-Reservierungen. „Jeden Tag geht es mit 10.000 Dosen in Alters- und Pflegeheime“, kündigte der Gesundheitsminister an. Schließlich hab er „größtes Interesse schnellstmöglich zu handeln“ und niemand ein Interesse, „auch nur einen Tag zu verlieren“.
Die Konzepte für die Impfung seien bereits fertig. Den schleppenden Impfstart erklärte Anschober damit, dass der Impfstoff schwierig zu handhaben sei und die Impfung der verwundbaren Gruppe in Alters- und Pflegeheimen intensive Vorbereitungen benötigt habe. Außerdem sei es wichtig, die Verträglichkeit zu prüfen. Das nunmehrige Ausrollen sei ein „ganz normales professionelles Vorgehen“, meinte der Minister.