Polizei soll Lifte kontrollieren: "Schwarzen Schafen" droht Sperre
Innenminister Nehammer will "gegen schwarze Schafe unter den Liftbetreibern" rigoros. Bei Verstößen droht die Schließung. Skigebiete in Tirol reduzieren ab Montag ihr Angebot.
Innsbruck – Ziemlich harsche Ansagen an die heimischen Liftbetreiber kamen heute von Seiten der Politik. So will Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gegen „schwarze Schafe“ rigoros vorgehen. In Zukunft sollen die Gesundheitsbehörden mit Polizeiunterstützung bei den Skiliften dafür sorgen, dass das Abstandhalten und Tragen von FFP2-Masken eingehalten wird. Das hat Nehammer gemeinsam mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag angekündigt. „Wenn notwendig, kann auch der Liftbetrieb eingestellt werden“, erklärte Nehammer in einer Mitteilung.
„Am Samstag erreichten uns zum Teil wieder katastrophale Bilder aus einigen Skigebieten“, sagte der Anschober. Es liege an den Gesundheitsbehörden vor Ort, stärker zu kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden, und bei wiederholten Verstößen Betretungsverbote auszusprechen. „Sie dürfen aus ihrer Verantwortungslosigkeit keinen Profit schlagen“, betonte Nehammer. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit habe alle Landespolizeidirektionen angewiesen, die Gesundheitsbehörden mit voller Kraft durch verstärkte Polizeipräsenz zu unterstützen.
„Es war von Anfang an klar, dass es defizitär sein wird"
Natürlich sind die Verordnungen einzuhalten, dazu braucht es aber keine besonderen Ansagen“, meint Seilbahnchef Franz Hörl zur Ankündigung Nehammers. Es könne zwar durch die strenge Beschränkung beim Transport der Gäste Probleme und dadurch längere Warteschlangen geben, so Hörl, allerdings sei ihm in Tirol davon nichts bekannt.
Die Ankündigung vieler Tiroler Skigebiete, ab heute nur noch an den Wochenenden zu öffnen, relativiert der Seilbahnchef. „Die meisten reduzieren lediglich ihr Angebot und schließen Anlagen an den Randgebieten“, betont Hörl. Im Zillertal zum Beispiel würde überhaupt kein Skigebiet geschlossen. Dass über die Feiertage geöffnet wurde, obwohl klar war, dass kaum ausländische Gäste kommen würden, sei auch ein klares Bekenntnis zur Regionalität gewesen. „Es war von Anfang an klar, dass es defizitär sein wird, aber wir wollten für die Menschen in unserem Land trotzdem ein Angebot schaffen“, meint Hörl. (APA, hu)